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Sieben Eier für Trap

Österreich: Salzburg geht gegen Rapid unter

Sieben Eier für Trap

Giovanni Trapattoni

Das riecht nach einer neuen Wutrede: Giovanni Trapattoni (RB Salzburg). imago

Der Ex-Fürther Maierhofer, der zuletzt schon Matchwinner im Stadtduell gegen die Austria war, erzielte einmal mehr einen Doppelpack. U-21-Nationalspieler Hoffer machte gleich drei Tore. Der "Standard" in Österreich schrieb im Anschluss an die Partie von "kollektivem Wahnsinn" in der Salzburger Hintermannschaft und vom "absurdesten Spitzenspiel in der Ligageschichte".

Im Tor stand der Deutsche Timo Ochs, früher 1860 München. Er musste schon vor der Pause fünfmal hinter sich greifen. Hoffer, 2007 WM-Vierter mit der ÖFB-U-20, eröffnete schon nach sieben Minuten den Torreigen nach einem Abschlag von Rapid-Keeper Payer und schlecht postierte RB-Innenverteidigung.

Hofmann dirigiert, Maierhofer trifft

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Es wurde nicht besser für die Mozartstädter, im Gegenteil! Die Hütteldorfer konnten unbedrängt schalten und walten. Ex-Löwe Hofmann dirigierte geschickt, Maierhofer und Hoffer zeigten sich kaltschnäuzig vor dem Tor.

Korkmaz und Hofmann komplettierten den Torreigen für den neuen Spitzenreiter, dessen Trainer Peter Pacult die Geschehnisse vor gut 20.000 Zuschauern im Salzburger EM-Stadion nur ungläubig kopfschüttelnd registrieren konnte. Rapid feierte den höchsten Sieg seit einem 10:0 gegen den Grazer AK im Jahr 1985.

Der gesperrte Salzburger Kapitän Niko Kovac (früher Hertha) erkannte schon zur Pause: "Keiner macht seine Arbeit richtig." Mit dem Wiederanpfiff unterstrichen die Salzburger dies. Drei Abwehrspieler ließen Hoffer schon nach zehn Sekunden zum 0:6 einschießen.

Trapattoni: "Unsere Mentalität war schwach"

Fünf Saisonspiele vor dem Rundenende hat Rapid (54) nun einen Punkt mehr auf dem Konto als Salzburg (53), Aufsteiger LASK Linz (52) liegt ebenfalls noch aussichtsreich im Rennen. Salzburgs Trainer Giovanni Trapattoni, vor zehn Jahren durch seine "Flasche-leer"-Rede bei den Bayern unvergesslich geworden, nahm die Blamage zunächst äußerlich relativ gelassen hin: "Wir haben eine große Lektion bekommen - eine Katastrophe. Unsere Mentalität war schwach, nicht unsere Körper. Ich weiß nicht, was in einigen Spielern vorgegangen ist." Der Italiener scheidet im Sommer aus und wird irischer Nationaltrainer. Sein Nachfolger an der Salzach heißt Co Adriaanse.