kicker

Arsenal setzt das i-Tüpfelchen

Überblick: City siegt in Old Trafford - Chelsea blass

Arsenal setzt das i-Tüpfelchen

Richards gegen Tevez

Derby in Retro-Shirts: Citys Richards (li.) gab Tevez (ManU) am Sonntag keinen Raum. imago

Das 152. Derby in Manchester stand ganz im Zeichen des Gedenkens an die 23 Opfer der Flugzeugkatastrophe in München vor 50 Jahren. Beide Teams traten in Trikots im Stil der 50-Jahre ohne Werbung an. Die Befürchtungen, die es im Vorfeld der Partie gegeben hatte, befürchteten sich nicht. Während der Schweigeminute war es auch im Block der Auswärtsfans mucksmäuschenstill. Danach wurde es dafür umso lauter. Zunächst gab United eindeutig den Ton an. Giggs prüfte Hart, Dunne blockte Tevez im letzten Moment. Die Red Devils machten das Spiel, City konterte: Im zweiten Versuch überwand Vassell United-Keeper van der Sar zur Führung. Petrov hatte Ireland zuvor sehenswert in Szene gesetzt.

Die Gastgeber reagierten mit wütenden Angriffen, doch an der bärenstarken City-Defensive bissen sie sich immer wieder die Zähne aus. So fiel das zweite Tor erneut auf der anderen Seite: Nach Petrovs Flanke köpfte Neuzugang Benjani Mwaruwari zum 2:0 ein. Was für ein Einstand für den Torjäger aus Simbabwe!

Auch in der zweiten Hälfte hielten die Gäste dem Druck des zu ideenlos agierenden Tabellenzweiten stand. Die Innenverteidiger Richards und Dunne lieferten eine überragende Vorstellung ab, auch Dietmar Hamann überzeugte bis zu seiner Auswechslung in der 84. Minute auf ganzer Linie. So endete Uniteds eindrucksvolle Heimserie nach zwölf Siegen in Serie ausgerechnet gegen den Lokalrivalen, der erstmals seit 1974 in Old Trafford gewann. Carricks Anschlusstreffer in der Nachspielzeit kam zu spät.

Wenige Höhepunkte an der Stamford Bridge

Der 26. Spieltag

War das Derby in Manchester noch eine temporeiche und unterhaltsame Angelegenheit, enttäuschte das Duell zwischen dem FC Chelsea, bei dem Lampard nach überstandener Verletzung wieder in der Startelf stand, und dem FC Liverpool auf ganzer Linie. Eine Partie mit wenigen Höhepunkten endete torlos. Beide Teams hatten jeweils eine hochkarätige Chance. Für Liverpool, bei dem der verletzte Torjäger Torres schmerzlich vermisst wurde, vergab Crouch in der ersten Hälfte per Kopf nur knapp, acht Minuten vor Schluss rauschte Ballacks Volley am Tor vorbei. Die Blues verpassten es damit, aus ManUniteds Patzer Kapital zu schlagen und rangieren nun drei Punkte hinter den Red Devils.

Arsenal nun klar im Vorteil

Am Montagabend nutzte Arsenal die Gunst der Stunde und besiegte die Blackburn Rovers mit 2:0. Ein frühes Tor von Senderos und ein spätes durch Adebayor besiegelten den 19. Sieg im 26. Ligaspiel. Für den "Gunners"-Torjäger war es der neunte Treffer im siebten Spiel in Folge. Mit dabei war der deutsche Nationaltorhüter Jens Lehmann, der den erkrankten Almunia ersetzte und eine souveräne Leistung zeigte. Sein Gegneüber Brad Friedel wurde im Tor von Blackburn wesentlich häufiger geprüft. Dem Amerikaner war es zu verdanken, dass Arsenal nicht wesentlich höher gewann. Arsenal hat nun fünf Punkte Vorsprung vor ManU und acht Zähler vor dem FC Chelsea.

Newcastle wartet weiter

Das Warten geht weiter: Auch im vierten Spiel unter Kevin Keegan gelang Newcastle am Samstagnachmittag (13.45 Uhr) bei Aston Villa in einer Partie auf druchschnittlichem Niveau nicht der erhoffte Dreier. Die schwarze Serie der Magpies mit nunmehr neun sieglosen Spielen hielt an.

Dabei legten die Gäste im Villa Park einen Start nach Maß hin: Owen schockte die Gastgeber mit seinem Tor in der 4. Minute, als er eine Flanke von Milner aus sechs Metern, noch leicht abgefälscht von Barry, ins linke untere Eck einnickte. Erst in Durchgang zwei erhöhte Villa den Druck. Und war nach vier Minuten wieder im Spiel: Maloney legte am linken Strafraumeck zurück zu Bouma, dessen Rechtsschuss Beye unhaltbar für Given ins linke untere Eck abfälschte. Und der Jubel war noch nicht abgeebbt, als die Gastgeber erneut zuschlugen: Ecke von Young, in der Mitte drückte Carew Beye an der Grenze des Erlaubten weg und köpfte aus vier Metern hoch ins rechte Eck ein.

Aston Villas John Carew

Lupenreiner Hattrick: Aston Villas John Carew. imago

Der Doppelschlag zeigte Wirkung bei den Gästen, bei denen Keeper Given angeschlagen raus musste (53.). Ersatzmann Harper fing sich durch Carew fast Gegentor Nummer drei ein (54.). Die Bemühungen der Magpies, das gegnerische Tor in Bedrängnis zu bringen, waren harmlos. Anders die Gastgeber, die ab der 70. Minute wieder einen Zahn zulegten und durch Carews Ping-Pong-Kopfballtor das verdiente 3:1 erzielten. Ein ebenfalls von Carew verwandelter Foulelfmeter in der Schlussphase (90.) stellte schließlich den 4:1-Endstand her.

Sunderland und Middlesbrough atmen durch

Abstiegskampf war das Stichwort für die 16-Uhr-Partien. Im Mittelpunkt stand das Aufeinandertreffen von Sunderland und Wigan. Beide hatten bisher 23 Punkte gesammelt, beide rangierten damit knapp über dem Abstiegsstrich. Nach der Partie gilt dies für die Gäste immer noch, denn bei den Black Cats unterlag Athletic mit 0:2. Dabei wäre durchaus mehr drin gewesen für die Latics, die nach dem Rückstand durch Etuhu (42.) durch Kilbane und Heskey Pfosten und Latte trafen. Murphy bestrafte diese fahrlässige Chancenverwertung mit dem entscheidenden 2:0 (74.).

Ein anderer Gewinner des Tages war Middlesbrough, das Fulham zu Gast hatte. Ein frühes Tor von Aliadiere entschied die Partie zu Gunsten von Boro, das sich ins untere Mittelfeld absetzte.

Nicht so gut lief es für zwei weitere Abstiegskandidaten: Bolton ließ beim 0:1 gegen Portsmouth haufenweise klarste Chancen aus und bekam dafür spät die Quittung durch Diarra (81.). Und auch Reading war beim 0:1 in Everton (Jagielka, 62.) nah dran, zumindest einen Zähler mitzunehmen, stand aber letztlich auch mit leeren Händen da.

Erfolgreicher war Birmingham, dass durch das 1:1 bei West Ham United mit Reading den Platz tauschte und nun knapp über dem Strich steht. McFadden (16.) egalisierte dabei per Elfmeter die frühe Führung durch Ljungberg (7.).