Int. Fußball

Hayatou lenkt nicht ein

CAF-Präsident: "Januar bleibt unantastbar"

Hayatou lenkt nicht ein

CAF-Präsident Issa Hayatou

Issa Hayatou lässt in Sachen Afrika-Cup nicht mit sich reden. imago

Viele europäische Vereine müssen aufgrund des Wettbewerbs mehrere Wochen auf ihre afrikanischen Spieler verzichten. Diese fehlen ihren Vereinen unter Umständen mehr als vier Wochen. Dennoch bleibt der Kameruner hart: "Solange ich Präsident der CAF bin, wird der Termin des größten Fußball-Turniers Afrikas unantastbar bleiben. Es bleibt dabei: Der Wettbewerb findet alle zwei Jahre im Januar statt."

Die Vereine sind frustriert

Immer wieder plädieren verschiedene Klubs oder aber die betroffenen Spieler selbst für einen neuen Austragungstermin des Afrika-Cups, der in diesem Jahr vom 20. Januar bis zum 10. Februar stattfindet. Zuletzt meldete sich der senegalesische Nationalspieler El Hadji Diouf vom englischen Premier-League-Klub Bolton Wanderers zu Wort und sprach sich für eine Verlegung des afrikanischen Kontinentalturniers in den Juni aus: "Ich, Didier Drogba, Samuel Eto'o und viele andere afrikanische Akteure wollen lieber das Turnier im Juni ausspielen. Denn dann gibt es keine Probleme. Ich kann verstehen, dass Klubs wie Arsenal, Chelsea und Bolton frustriert sind, denn sie zahlen viel Geld für die Spieler und verlieren sie dann für einen Monat."

"Der derzeitige Zustand ist absolut unbefriedigend für die Vereine."

Thomas Schaaf, Trainer Werder Bremen

Auch die Bundesliga beklagt ihre Abstellungen für den Afrika-Cup. Denn auch das deutsche Fußball-Oberhaus muss rund zwölf Profis für die Meisterschaft auf dem schwarzen Kontinent abstellen. Daher sorgt das Pendant zur EM auch in Deutschland eher für Unmut als für Vorfreude. "Wir sind damit nicht glücklich", klagt Bremens Sportdirektor Klaus Allofs. "Uns fehlt ein wichtiger Spieler wie Boubacar Sanogo. Und man darf nicht vergessen: Wir bezahlen ihn." Auch Trainer Thomas Schaaf moniert, dass er auf seinen erfolgreichsten Torschützen, der zum Kader der Elfenbeinküste gehört, lange verzichten muss. "Der derzeitige Zustand ist absolut unbefriedigend für die Vereine, der Termin des Afrika-Cups ist denkbar ungünstig." Dies wussten die arbeitgebenden Klubs aber bereits vorher schon.

Wie die Vertreter aus den anderen europäischen Ligen wünschen sich auch die deutschen Manager und Trainer, dass der afrikanische Nationen-Pokal im Sommer, parallel zu anderen großen Turnieren, ausgetragen wird. Wegen der großen Hitze lehnt der afrikanische Verband dies aber strikt ab.

Berti Vogts fordert Reformen

Berti Vogts hat einen Reformplan, der die Vereine glücklicher stimmen könnte. imago

Der Reformer Berti Vogts

Berti Vogts, der Nigeria zurzeit im spanischen Marbella auf das Turnier vorbereitet, bietet eine Kompromiss-Lösung an. Demnach würden die Nationalspieler nur noch alle vier Jahre um den Titel spielen. Allerdings zeigt Vogts eher wenig Verständnis für die Klagen aus der Bundesliga. "Was sollen denn die Engländer und Franzosen sagen? Sie müssen viel mehr Spieler abstellen." In England würden die Stars bis zu sieben Spiele verpassen. "Die Engländer überlegen deshalb schon, auf afrikanische Spieler zu verzichten", erklärt Vogts weiter.

Für die Spieler bleibt die Teilnahme am Afrika-Cup eine Frage der Ehre, für die Klubs ein wiederkehrendes Ärgernis.