Int. Fußball

Blatter: "Ein besonderer Tag"

FIFA und UEFA kooperieren mit Spitzenklubs

Blatter: "Ein besonderer Tag"

Michel Platini und Sepp Blatter

Zufriedene Verbandsspitze: Michel Platini und Sepp Blatter. imago

Die G14 wird durch ein neues Gremium ersetzt werden, in dem über 100 Klubs aller 53 UEFA-Mitgliedsverbände vertreten sein werden. Die (noch) existierende G14 ist eine Vereinigung von 18 Spitzenklubs, die immer wieder mit FIFA und UEFA in Interessenskonflikte geriet. So klagte die G14 zum Beispiel auf Schadensersatzforderungen für Profis, die sich bei internationalen Spielen verletzen. Durch die Absichtserklärung soll nun Ruhe einkehren und die G14 Historie werden. "Die UEFA und die FIFA verpflichten sich ihrerseits vorbehaltlich der Zustimmung durch die betreffenden Gremien ­zur finanziellen Entschädigung der Klubs für die Abstellung von Spielern für Europa- und Weltmeisterschaften", hieß es in der Pressemitteilung der Verbände. Im Klartext: Die Klubs erhalten in Zukunft Geld für die Abstellung von Spielern für Welt- und Europameisterschaften.

Die G14 unterstützte zuletzt auch die Klage des SC Charleroi. Der belgische Erstligist forderte von der FIFA 615.955 Euro Entschädigung, da sich der dort unter Vertrag stehende marokkanische Mittelfeldspieler Abdelmajid Oulmers bei einem Länderspiel gegen Burkina Faso im November 2004 schwer verletzte. Diese sowie weitere Klagen gegen FIFA und UEFA wird die G14 nun ruhen lassen.

Am Mittwoch wurde bekannt, dass die Slebstauflösung beschlossene Sache sei. Formal soll dies bei der dann letzten Versammlung am 15. Februar geschehen. "Wenn FIFA und UEFA ihre Versprechen halten, wird sich die G14 im ersten Halbjahr 2008 auflösen", bestätigte G14-Präsident Jean-Michel Aulas gegenüber der französischen AFP.

Spitzenvereine finden Gehör beim Geheimtreffen

Das Ziel sei es, alle wichtigen Anspruchsgruppen in die Entscheidungsprozesse im Fußball einzubinden. FIFA-Präsident Blatter maß dem geheim gehaltenen Treffen eine hohe Bedeutung bei. "Dies ist ein besonderer Tag. Die Klubs als Fundament und Nährboden des Fußballs werden endlich Teil der Fussballpyramide. Diese Absichtserklärung bedeutet für den Fußball einen gewaltigen Schritt." UEFA-Präsident Michel Platini schlug in dieselbe Kerbe: "Die Forderungen der Klubs auf Anhörung und Einbindung­, auch finanzieller Natur, ­sind gerechtfertigt. Die Absichtserklärung, die wir heute unterschrieben haben, ist deshalb kein politischer, sondern ein logischer Schritt."

Auch seitens der Klub-Verantwortlichen kam Zufriedenheit auf. "Ich danke dem UEFA-Präsidenten, dass er sein Antrittsversprechen wahr gemacht und diese Wende ermöglicht hat. Das ist ein Sieg für alle", so Juan Laporta, Präsident des FC Barcelona.

Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge und Bayern-Rechtsvertreter Michael Gerlinger nahmen als deutsche Vertreter an der Sitzung teil. Neben dem Rekordmeister gehörten auch Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen der G14 an.