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Ermittlungen gegen Ronaldo?

Verletzung gibt Rätsel auf - Milan-Arzt gibt Fehler zu

Ermittlungen gegen Ronaldo?

Milan-Stürmer Ronaldo

In Mailand weiterhin nur Zuschauer: Ronaldos Verletzung ist schwerer als zunächst angenommen. imago

Ende Juli hatte der Angreifer nach einer Feier für Milan-Fans über Schmerzen im Oberschenkel geklagt. In der zurückliegenden Woche war Coach Carlo Ancelotti noch von einer baldigen Rückkehr seines Torjägers überzeugt.

Daraus wird jedoch nichts. Die medizinische Abteilung des Mailänder Klubs räumte am Montag Fehler bei der Untersuchung des 30-Jährigen ein. "Wir haben eine falsche Diagnose gestellt", sagte Chefmediziner Jean Pierre Meersseman der italienischen Zeitung "Gazzetta dello Sport".

Ronaldo hatte am Donnerstag eine zweite Diagnose beim belgischen Spezialisten Marc Mertens in Antwerpen eingeholt. Derzeit wird er vom Teamarzt der brasilianischen Nationalmannschaft, Jose Luis Runco, in Rio de Janeiro behandelt. Am Mittwoch soll der Brasilianer, der auch schon bei Stadtrivale Inter unter Vertrag gestanden hatte, nach Mailand zurückkehren.

CONI will wegen Blutbehandlung ermitteln

Wegen einer Bluttransfusion, die der Stürmer in Brasilien hatte vornehmen lassen, um die Verletzung schneller auszukurieren, ist er nun sogar ins Visier der Anti-Doping-Ermittler des Nationalen Olympischen Komitees von Italiens CONI geraten. Das entnommene Blut soll behandelt und dann neu injiziert worden sein, um die Genesung zu beschleunigen. Eine solche Behandlung ist in Italien und in anderen Ländern seit Dezember 2004 verboten. Die italienischen Antidoping-Vorschriften verbieten Blutbehandlungen. Die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA hat sich zu dem Fall bislang genauso wenig geäußert wie Ronaldo selbst. "Ich will den Fall genauer untersuchen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass eine Ermittlung in die Wege geleitet wird. Ich will begreifen, ob es sich nur um eine medizinische Behandlung handelte, und ob eine Genehmigung notwendig war, die nicht beantragt worden ist. Ich warte auf eine Antwort des italienischen Fußballverbandse und auf eine Meinung des Ärzte des CONI", sagte der CONI-Chefermittler Ettore Torri.