Stein des Anstoßes: Philippe Mexes sah gegen Kiew von Frisk Rot. Kicker
“Schluss mit diesem Verhalten! Wir müssen mit Teamgeist für eine positive Saison arbeiten. Wenn ihr mich nicht unterstützt, kann ich auch nach Deutschland zurückkehren“, polterte der frühere DFB-Teamchef laut "Gazzetta dello Sport" nach den Ereignissen der vergangenen Tage.
Der Reihe nach: Zunächst leistete sich Exzentriker Cassano am ersten Serie-A-Spieltag gegen Aufsteiger Florenz kurz vor der Pause einen neuerlichen Eklat in Form einer mit "Rot" bestraften Prügelei. Der von Völler eingewechselte Montella stellte kurz nach seiner Einwechslung mit dem Treffer zum 1:0 den fest eingeplanten "Dreier" sicher und glättete vorerst die Wogen.
"Tante Käthe" drohte Cassano dennoch Konsequenzen an, bat ihn zu einer persönlichen Unterredung und strich ihn aus dem Kader für das Kiew-Spiel, woraufhin der Spieler das Trainingsgelände erbost verließ. Unterstützt wurde der frühere Weltklassestürmer und Weltmeister von 1990 bei seinen Maßnahmen von Sportdirektor Franco Baldini: “Cassano muss begreifen, dass er sich wie ein Profi verhalten muss. Er muss noch wachsen“, meinte Baldini in Richtung des Nationalspielers.
Nun ist von einer vereinsinternen Geldstrafe in Höhe von 100.000 Euro die Rede. Dieselbe Summe soll auch der Franzose Philippe Mexes berappen, der laut Völler am Mittwochabend mit dazu beitrug, dass es zum Abbruch der Champions-League-Partie gegen Dynamo Kiew kam. Beim Stande von 0:1 hatte Mexes mit dem Halbzeitpfiff wegen einer Tätlichkeit an Verkapovskis die Rote Karte von Schiedsrichter Anders Frisk gesehen.
Beim Gang in die Kabinen war der Schwede wenig später von einer Münze am Kopf getroffen worden und blutüberströmt zusammengebrochen. Frisk brach die Begegnung daraufhin ab, der Roma droht nun eine empfindliche Strafe: Geldbuße, Punktabzug, Stadionsperre liegen im Bereich des Möglichen.
Rudi Völler ist auch zwei Wochen nach seiner Ankunft in Rom über den Zustand des Teams erstaunt, dass sich anhaltend diszipinlos zeigt und offenbar keine gesunde Hierarchie aufweist. “Völler hat eine Mannschaft gefunden, die unstrukturierter ist als er geglaubt hatte", kommentierte die “Gazzetta“.