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"Ich liebe es, für Arsenal zu spielen"

England: Interview mit Edu (25), FC Arsenal

"Ich liebe es, für Arsenal zu spielen"

Glücklich bei den "Gunners": Der Brasilianer Edu.

Glücklich bei den "Gunners": Der Brasilianer Edu. Kicker

Glückwunsch zur Meisterschaft, Senhor Edu. Bleiben Sie mit Arsenal jetzt auch bis zum Saisonende ungeschlagen?

Edu: Wenn wir weiterhin so fantastischen Fußball spielen, wie wir es seit Saisonbeginn tun, können wir auch die restlichen vier Spiele gewinnen. Wir versuchen, Historisches zu erreichen und ungeschlagen zu bleiben.

Wenn da nicht dieses Champions-League-Aus gegen den FC Chelsea als Makel wäre.

Edu: Auch da haben wir in der ersten Halbzeit toll gespielt. Und auch nach dem 1:2 hatten wir nicht aufgegeben.

Umso gedrückter muss danach die Stimmung in der Kabine gewesen sein.

Edu: Jeder saß da mit hängenden Köpfen. Es war total still. Wir waren traurig, denn keiner konnte fassen, dass Chelsea weitergekommen war und nicht wir. Das war nicht fair, dachten wir. Dann, nach 15 Minuten, sprach Patrick Vieria. Und dann unterhielten sich auf einmal alle wieder.

Was wurde gesagt?

Edu: Wir haben uns Mut zugesprochen: "Kommt, Jungs - wir sind ein gutes Team. Jetzt müssen wir beweisen, wie gefestigt wir sind."

Eine neue Reaktion für Sie?

Edu: Nein. Schon zu meiner Zeit in Brasilien, als ich bei Corinthians mit Größen wie Rincon oder Gamarra zusammenspielte, haben wir uns nach Niederlagen zusammengerauft. Ein Spiel zu verlieren, bedeutet nicht das Ende der Welt.

Im übertragenen Sinne auch nicht die Niederlage gegen den FC Chelsea?

Edu: Genau. Denn wir sind zurückgekommen, haben den FC Liverpool drei Tage später 4:2 geschlagen. Und jetzt haben wir in Tottenham mit dem 2:2 den Titel gewonnen. Glauben Sie mir, am Sonntag ging es in der Kabine dann ganz anders zu . . .

Sie persönlich waren nicht immer auf der Sonnenseite des Erfolgs.

Edu: Das stimmt. Nein, in Brasilien hatte ich es nicht leicht (Tod seiner Schwester, die Red.) und hier in England auch nicht (Schwierigkeiten mit Reisepass und Arbeitserlaubnis, die Red.). Meine Eltern mussten hart arbeiten, um zu ermöglichen, dass ich zu einem großen Klub gehen konnte. Ich weiß zu schätzen, dass ich jetzt ein wundervolles Leben habe. Ich genieße es, mit meiner Frau in London zu leben und auch andere schöne Plätze Englands zu sehen. Und auch die Fans sind natürlich ebenso großartig.

Was ist das Besondere an den Fans?

Edu: Sie haben mich immer unterstützt. Auch als es nicht so gut lief, haben sie mich auf der Straße angesprochen und Mut gemacht. das hat mir wirklich geholfen. Und es waren nicht nur Arsenal-Fans.

Wie lange wollen Sie noch beim FC Arsenal bleiben?

Edu: In den vergangenen Tagen hat der Klub mich wegen einer Vertragsverlängerung angesprochen. Und ich wäre glücklich, wenn es klappt. Ich liebe es, für Arsenal zu spielen, und ich liebe die Art wie wir Fußball spielen.

Es gibt aber auch noch andere große Vereine.

Edu: Ich kann Spieler wie Thierry Henry, Robert Pires oder Patrick Vieira gar nicht oft genug sehen. Und diese großartigen Fußballer sind nicht nur Kollegen, sondern auch meine Freunde. Warum also sollte ich wechseln wollen?

Interview: Keir Radnedge