2. Bundesliga

"Grenze überschritten", "Zäsur": St. Pauli kritisiert eigene Fans

Nach wiederholtem Einsatz von Pyrotechnik beim Derby

"Grenze überschritten", "Zäsur": St. Pauli kritisiert eigene Fans

"Das billigen und dulden wir nicht": Der FC St. Pauli übte nach den Vorfällen vom Sonntag harsche Kritik.

"Das billigen und dulden wir nicht": Der FC St. Pauli übte nach den Vorfällen vom Sonntag harsche Kritik. imago

Wie der DFB am Montag auf Anfrage von dpa und SID bestätigte, wurden beide Vereine zunächst angeschrieben und zu Stellungnahmen zu den Vorkommnissen aufgefordert. Im Derby war am Sonntag von beiden Fanlagern wiederholt Pyrotechnik abgebrannt worden . Schiedsrichter Dr. Felix Brych unterbrach die Partie deshalb insgesamt viermal, in der 82. Minute schickte er beide Teams gar kurzzeitig vom Feld. Beiden Klubs drohen hohe Geldstrafen.

St. Paulis Präsident Oke Göttlich hatte wegen des Fehlverhaltens der eigenen Anhänger bereits am Sonntag von einer "tiefen Narbe" und nicht nur einer "Niederlage auf dem Feld, sondern auch drumherum" gesprochen. Am Montagnachmittag erneuerten Präsidium, Aufsichtsrat und Geschäftsführung die Kritik an den Vorfällen in der Südkurve in einer offiziellen Stellungnahme.

St. Paulis Stellungnahme im Wortlaut:

"In den vergangenen Jahren haben die Verantwortlichen unseres Klubs mit den nun betroffenen Teilen der Fanszene eine sehr offene Diskussionskultur gepflegt und einen großen Vertrauensvorschuss gegeben. Mit den verschiedenen Aktionen während der Partie wurden Grenzen überschritten. Das billigen und dulden wir nicht.

Bei den Vorfällen während des Spiels, die beinahe zum Abbruch der Partie geführt hätten, entstand bei den Verantwortlichen der Eindruck, dass die Selbstinszenierung von Teilen der Fanszene eine größere Bedeutung hat als der Verein und das Spiel der Profimannschaft.

Aufgrund der Vorfälle werden Form und Inhalt des weiteren Umgangs miteinander und Konsequenzen kritisch diskutiert.

FC St. Pauli

Die Vorfälle stellen eine Zäsur beim FC St. Pauli dar, spiegelt zum Beispiel das Präsentieren von Fanutensilien des Gegners in keiner Weise den Umgang wider, den wir hier in unserem Stadion in der Vergangenheit gepflegt haben. Auch die Menge an gezündeter Pyrotechnik und das Abfeuern von Leuchtkugeln auf das Spielfeld gehen weit über ein akzeptables Maß hinaus. Aufgrund der Vorfälle werden Form und Inhalt des weiteren Umgangs miteinander und Konsequenzen kritisch diskutiert."

kon