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284 Tage später: Zinedine Zidane ist wieder Trainer von Real Madrid - Santiago Solari soll im Klub bleiben

Solari soll im Klub bleiben

284 Tage später: Zidane ist wieder Trainer von Real Madrid

Auf ein Neues! Zinedine Zidane im Mai 2018 mit seinem dritten Henkelpott.

Auf ein Neues! Zinedine Zidane im Mai 2018 mit seinem dritten Henkelpott. picture alliance

Das Entsetzen in Madrid war riesig am 31. Mai 2018: Fünf Tage nach dem erneuten Champions-League-Triumph und trotz eines noch bis 2020 gültigen Vertrags erklärte Erfolgstrainer Zinedine Zidane seinen Rücktritt . "Diese Mannschaft braucht einen Wechsel, um weiterhin siegen zu können", sagte er damals. Inzwischen glauben die Madrilenen: Sie brauchen dafür vor allem Zidane.

Und sie bekommen ihn wieder, exakt 284 Tage später: Zidane löst mit sofortiger Wirkung Santiago Solari ab, der wiederum Zidanes glücklosen Nachfolger Julen Lopetegui im vergangenen Oktober beerbt hatte - und dem Klub in anderer Funktion trotz des aufgelösten Vertrags als Trainer des A-Teams erhalten bleiben soll. Die Meldungen um den spektakulären Trainerwechsel, die am Montagnachmittag in Spanien plötzlich die Runde gemacht hatten, bestätigte Real offiziell am frühen Montagabend - und kündigte an: Zidane hat einen Vertrag bis zum Jahr 2022 unterzeichnet.

Sicher aber ist: Die Königlichen werden die Saison ohne Titel beenden , scheiterten als Titelträger 2014, 2016, 2017 und 2018 diesmal bereits im Champions-League-Achtelfinale an Ajax Amsterdam (2:1/1:4), schieden im Halbfinale der Copa Del Rey gegen den Erzrivalen FC Barcelona (1:1/0:3) aus und ließen sich auch in der Liga abhängen: Elf Spieltage vor dem Saisonende liegt Real als Tabellendritter zwölf Punkte hinter Spitzenreiter Barça und fünf hinter Nachbar Atletico. Am Tag nach dem K.o. gegen Ajax, so hatte Reals Ex-Präsident Ramon Calderon berichtet, soll Klubboss Florentino Perez bereits bei Zidane angerufen haben .

Unter Zidane holte Real in zweieinhalb Jahren neun Titel

Aus dessen Amtszeit, die im Januar 2016 begonnen hatte, war der stolze Klub schließlich anderes gewohnt: Der 46-jährige Franzose - zwischen 2001 und seinem Karriereende 2006 als Profi bei den Blancos tätig oder auch 1998 mit Frankreich Weltmeister - schaffte den Titel-Hattrick in der Champions League, die zuvor kein Team auch nur einmal erfolgreich verteidigt hatte. Dazu kamen ein Meistertitel (2017), eine Supercopa (2017) und je zwei Triumphe im UEFA-Supercup und der Klub-WM (je 2016, 2017). Er gewann als Trainer alle acht Endspiele, die er mit Real erreichte.

Durch Zidanes Rückkehr bleibt José Mourinho vorerst vereinslos, der ebenfalls gehandelte Mauricio Pochettino Trainer bei den Tottenham Hotspur . Das seit diesem Jahr ohne Cristiano Ronaldo (Juventus) agierende Madrid macht sich lieber mit dem alten Erfolgsgaranten daran, eine verkorkste Saison einigermaßen zu retten und zugleich eine schlagkräftige Mannschaft für die neue Saison aufzubauen. Inwieweit dort aktuell aussortierte Granden wie Marcelo, Gareth Bale oder Isco eine Rolle spiele, wird sich zeigen.

jpe/mag

Rekordmann und Traineridol: Zidane bei Real Madrid