Erst zwei Wochen ist es her , da setzte Marko Arnautovic (29) West Ham United mit einem öffentlichen Statement seines brüderlichen Beraters unter Druck: Er bat um die Freigabe, wollte ein lukratives Angebot aus China annehmen, weil er "um Titel mitspielen" wolle. Doch es funktionierte nicht.
West Ham war nicht bereit, seinen wichtigsten Offensivspieler mitten in der Saison für die gebotene Summe abzugeben, der unbekannte Interessent, angeblich Guangzhou Evergrande wollte die Offerte nicht erhöhen - und Trainer Manuel Pellegrini weigerte sich, Arnautovic bei all dieser Ablenkung weiterhin aufzustellen .
Arnautovic lässt offen, warum die Posse auf einmal beendet ist
Deswegen bleibt auch unklar, was jetzt den 180-Grad-Sinneswandel ausgelöst hat, Arnautovics Vertragsverlängerung bei West Ham mit nicht benannter Laufzeit. Der österreichische Stürmer, der den Fans bei seiner Auswechslung gegen Arsenal am 12. Januar schon dramatisch zugewunken hatte, sagt auf der Klubwebsite zwar: "Am Ende des Tages habe ich mich mit meiner Familie und meinen Leuten hingesetzt und gesagt: Schluss mit dem Gerede, Schluss mit der Warterei, ich gehe jetzt zum Trainer und sage ihm, dass ich wieder bereit bin zu spielen." Doch warum genau?
Hat Arnautovic gemerkt, dass er die Freigabe nicht mehr erhalten wird? War die ganze Posse am Ende doch nur dazu da, um einen verbesserten Vertrag zu erhalten, wie die Verlängerung jetzt nahelegt? Oder hat er sich tatsächlich von "weichen" Faktoren überzeugen lassen, etwa den Gesprächen mit Mitspieler und Klublegende Mark Noble, von denen Arnautovic jetzt berichtet ("Er hat gesagt: Wir lieben dich hier alle")?
Marko Arnautovic hat sich nie geweigert zu spielen oder zu trainieren.
Marko Arnautovic
Sei's drum: Arnautovic, der die China-Spekulationen schon am Freitagabend via Instagram beendet hatte, ist "froh zu bleiben", er liebe den Klub "und werde ihn immer lieben", er fokussiere sich jetzt wieder voll auf seinen Job. Am Dienstag in Wolverhampton will er wieder im Kader stehen. Beim FA-Cup-Aus, das West Ham keine Stunde vor der vermeldeten Vertragsverlängerung bei Drittliga-Schlusslicht Wimbledon ereilt hatte , fehlte er noch.
"Der wichtigste Punkt aber ist", sagt Marko Arnautovic: "Marko Arnautovic hat sich nie geweigert zu spielen oder zu trainieren. Das würde ich niemals machen." Seit Dimitri Payet, den West Ham vor zwei Jahren zähneknirschend nach Marseille hatte ziehen lassen, sind die Hammers-Fans bei diesem Thema schließlich ganz besonders sensibel.