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Sechs Spiele, acht Tore: Wer ist eigentlich Krzysztof Piatek?

Stürmer vom Genoa Cricket and Football Club trifft reihenweise

Sechs Spiele, acht Tore: Wer ist eigentlich Krzysztof Piatek?

Torjäger vom Dienst - und noch relativ unbekannt: CFC-Stürmer Krzysztof Piatek.

Torjäger vom Dienst - und noch relativ unbekannt: CFC-Stürmer Krzysztof Piatek. imago

Der CFC Genua ist ein traditionsreicher italienischer Verein - und einer, dessen glorreiche Zeiten schon etwas weiter in der Vergangenheit liegen: Neun Meisterschaften feierte der ligurische Klub, seine letzte 1923/24, darüber hinaus erreichten die Rossoblu das Halbfinale im UEFA-Cup 1991/92 (Aus gegen den späteren Sieger Ajax Amsterdam).

Immerhin: Nach ermittelten Spielmanipulationen und dem Zwangsabstieg 2005 in die Serie C1 kehrte Genua 2008 nach Durchmarsch wieder ins Oberhaus zurück, wo sich der Verein seither etablierte - und nun ein neues Stürmer-Ass auf die Gegner loslässt. Denn Krzysztof Piatek ist für die Ligurer das, was man gemeinhin als Hoffnungsträger wertet.

Spielersteckbrief Piatek
Piatek

Piatek Krzysztof

Spielersteckbrief Lewandowski
Lewandowski

Lewandowski Robert

Serie A - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Juventus Turin Juventus Turin
24
2
SSC Neapel SSC Neapel
18
3
Inter Mailand Inter Mailand
16
Trainersteckbrief Ballardini
Ballardini

Ballardini Davide

Dieser Tage nämlich stellt der einmalige polnische Nationalspieler europäische Stars wie Eden Hazard (sechs Tore in sieben Spielen), Sergio Aguero (5/7), Harry Kane (5/7), André Silva (7/7), Lionel Messi (5/7), Neymar (7/7), Marco Reus (4/6), Cristiano Ronaldo (3/7) oder Lorenzo Insigne (5/7) in den Schatten: Er ist in den Top-Ligen mit acht Treffern aus sechs Spielen die absolute Nummer 1!

Doch nicht nur das: Der 1,83 Meter große Angreifer erinnert mit seiner Präsenz im Strafraum an Bayern-Star Robert Lewandowski (drei Tore in fünf Ligaspielen), er agiert handlungsschnell in der Box, behandelt den Ball sauber und sucht unmittelbar den Abschluss. Seine Trefferquote wird gar noch beeindruckender, wenn man ins Detail geht: Der in Dzierzoniow in Niederschlesien und nahe der deutschen Grenze geborene und in diesem Sommer von Cracovia Krakau gewechselte Piatek hat bislang in jedem seiner sechs Serie-A-Einsätze mindestens einmal getroffen (zwei Doppelpacks) und für seine acht Treffer lediglich 14 Torschüsse benötigt.

Wir wussten, dass er ein Naturtalent ist.

CFC-Boss Enrico Preziosi

Obendrein traf der Pole bei seinem Pflichtspieldebüt für Genua gegen Lecce in der Coppa Italia (3. Runde, 4:0) viermal und bringt es insgesamt also auf zwölf Tore in sechs Pflichtspielen. Ganz CFC Genua steht bei 15 Treffern.

CFC-Boss Enrico Preziosi kann sein Glück derzeit kaum fassen. Dass sich die rund 4,5 Millionen Euro "billige" Verpflichtung so schnell so bezahlt machen würde, verwundert auch den italienischen Unternehmer - zumal der Klub um Trainer Davide Ballardini außerdem Verluste wie Torwart Mattia Perin (Juventus) oder Uruguays WM-Aufsteiger Diego Laxalt (Milan) verkraften musste. "Wir wussten, dass er über herausragende Fähigkeiten verfügt, dass er ein Naturtalent ist", so Präsident Preziosi gegenüber italienischen Medien. "Aber ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass ich das habe kommen sehen."

Piatek: "Ich habe nur ein Ziel"

Krzysztof Piatek

Revolverheld oder Pistolero aus Genua: Krzysztof Piatek. imago

Und was sagt Piatek selbst, der bereits seinen eigenen Torjubel entwickelt hat und in Anlehnung an seine Treffsicherheit nach erfolgreichen Abschlüssen zwei Revolver formt? Der 23-Jährige gibt sich im Gespräch mit der "Gazzetta dello Sport" noch recht bescheiden: "Auf dem Platz denke ich ausschließlich darüber nach, wie sich der nächste Spielzug entwickeln könnte. Dann überlege ich, wo ich mich positionieren muss, um den Ball zu bekommen." Seine Erfolgsformel liest sich ebenfalls einfach und hilft seinem CFC Genua dabei (Rang 7), weiter in der Nähe der internationalen Plätze zu bleiben: "Ich habe nur ein Ziel: Ich möchte in jedem Spiel ein Tor erzielen."

Bei seinem nächsten erfolgreichen Abschluss übrigens überholt der Pole mit dem Spitznamen "Pistolero" einen deutschen Europameister von 1996: Denn sollte der Stürmer auch gegen Parma am Sonntag (12.30 Uhr) treffen, würde er mit Oliver Bierhoff gleichziehen, der vor 20 Jahren bis zum 7. Spieltag regelmäßig im Udinese-Dress über seine Tore jubeln durfte. Den Rekord hier hält übrigens Gabriel Batistuta (1994 für Florenz bis zum 11. Spieltag stets erfolgreich).

Dass dieser Krzysztof Piatek lang-, vielleicht auch schon kurzfristig das Interesse größerer Klubs auf sich ziehen wird, versteht sich von selbst.

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mag

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