Der "neue Messi". Diverse Talente wurden schon mit dieser Bürde betitelt, aber keiner so ernst und hoffnungsvoll wie Bojan Krkic. 2007 wurde er beim FC Barcelona aus der vereinseigenen Jugendschmiede "La Masia" ins Profiteam hochgezogen und lieferte zunächst jede Menge Grund zum Optimismus. Doch von Beginn an wurde die eigene Profikarriere für den Offensivspieler zur Qual: "Ich war 2008 nicht bei der Europameisterschaft, weil ich Ängste hatte", sagte Krkic im Guardian. Ausreden gab es genügend - mal wurde ein Urlaub, mal eine Erkrankung vorschob. Derart offen ansprechen wollte der Rechtsfuß diese Thematik bislang nicht.
Krkic: "Der Fußball ist nicht interessiert"
"Niemand will darüber reden, der Fußball ist nicht interessiert", klagt Krkic zwei Monate, nachdem sich Per Mertesacker medienwirksam zum Druck im Profifußball geäußert hatte. Speziell vom spanischen Fußballverband ist der ehemalige Mainzer enttäuscht: "Alle wussten Bescheid. Ich wurde angerufen und in den Kader berufen. Ich konnte nicht, ich habe gesagt, 'ich bekomme Medikamente, ich stehe am Abgrund'. Am nächsten Tag las ich die Überschrift: Spanien beruft Krkic, und er lehnt ab. Das hat mich fertig gemacht, Es klang so, als hätte ich keine Lust." Weder beim FC Barcelona, noch bei AC Mailand, AS Rom, Ajax Amsterdam, Mainz 05 oder Stoke City konnte Krkic sein großes Potenzial vollständig abrufen. Aktuell steht er beim spanischen Erstligisten Deportivo Alaves unter Vertrag. Das erste und einzige Länderspiel bestritt er im September 2008.