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Sagnol sieht Risiko: "Spieler werden wichtiger als der Verein"

Sagnol über das Aus seiner Landsleute

Sagnol sieht Risiko: "Spieler werden wichtiger als der Verein"

Kein Co-Trainer beim FC Bayern mehr, den Fußball verfolgt er dennoch weiter: Willy Sagnol.

Kein Co-Trainer beim FC Bayern mehr, den Fußball verfolgt er dennoch weiter: Willy Sagnol. imago

Im Oktober 2017 triumphierte Paris in der Gruppenphase der Königsklasse noch über den FC Bayern, damals bedeutete das die Entlassung von Bayern-Trainer Carlo Ancelotti; auch das Aus von Assistent Willy Sagnol war besiegelt. Der Franzose, 58-maliger Nationalspieler, verfolgte den Knockout seiner Landsleute intensiv.

In der Donnerstagsausgabe des kicker erklärt er, warum der Titel in der Champions League dennoch zu kaufen ist und worin für PSG das einzige Risiko besteht: "Bei all diesen hohen Summen sind die Spieler am Ende wichtiger als der Verein. Der ist jung und hat plötzlich viel Geld, und da will er eben keine Zeit verlieren", so Sagnol, "sondern ein paar Stufen auf dem Weg nach oben überspringen. Und es ist wie im Leben: Da kannst du auch stolpern."

Der 40-Jährige weiß, warum bislang kein Coach in Paris die Ansprüche erfüllen konnte. "Ein Trainer, der zu PSG geht, weiß, dass er keine zwei Jahre hat, um etwas zu zeigen. Er muss es sofort tun", weiß der Vize-Weltmeister von 2006. Nicht nur seiner Meinung nach wird es für Unai Emery nach dem Achtelfinal-K.-o. nun eng. "Wegen der vielen Superstars brauchst du eher einen Trainer, der die gute Menschenführung beherrscht. Es braucht nicht mehr den Typus Fußballlehrer, weil Topspieler nicht mehr Fußball lernen wollen. Sie wollen im Spiel 100 Prozent zeigen."

Im großen Interview der aktuellen Donnerstagsausgabe beschreibt Ex-Bayern-Profi Sagnol zudem das Verhältnis der Franzosen zum Hauptstadtklub, er erklärt, warum PSG Identität und Kultur fehlen, ob der Angriff mit Mbappé, Cavani, Neymar auf Dauer überhaupt funktionieren kann und warum Julian Draxler in großen Partien keine Rolle spielt.