Wie schon bei seiner Vorstellung als Miteigentümer des Los Angeles FC witzelte Will Ferrell auch vor der ersten Partie der Klubgeschichte in Seattle: "Wenn sie mich brauchen", erklärte der Schauspieler mit einem Anflug von Ironie bei "ESPN", "wäre ich bereit für 20 Minuten, aber auch nur für leichtes Joggen und ein paar harte Fouls."
In die Startaufstellung schaffte es Ferrell nicht, dafür aber unter anderem Carlos Vela. Der 28-jährige Mexikaner, der Anfang des Jahres als erster Spieler des Franchise vorgestellt wurde, stürmte von Beginn an mit Toptalent Diego Rossi und Marcos Urena. Der Ex-Hamburger Benny Feilhaber begann auf der Sechs. Bei Vizemeister Seattle stand Urgestein Clint Dempsey nicht im Kader.
Major League Soccer - 1. Spieltag
Spielersteckbrief Rossi
Spielersteckbrief Vela
Los Angeles gibt Gas und belohnt sich früh
LAFC-Coach Bob Bradley, einst lange Jahre US-Nationaltrainer, stellte seine Elf beim MLS-Debüt mutig und offensiv ein, und das aggressive Pressing zahlte sich früh aus: Nach Zuspiel von Vela war es Geburtstagskind Rossi, der den Ball an seinem 20. Geburtstag an der Strafraumkante mit der ersten Berührung platziert ins rechte obere Eck schoss und sich damit einen Platz in den Chroniken der Kalifornier sicherte (11.).
Danach wachten die Sounders allmählich auf und machten sich bei Ex-Teamkollege Tyler Miller im Gästetor vorstellig; Tolos Schuss ging knapp vorbei (13.) und beim Versuch von Harry Shipp warf sich Los Angeles' Kapitän Laurent Ciman heldenhaft dazwischen und klärte für seinen geschlagenen Torhüter zur Ecke (36.). Zur Pause hatte der knappe Vorsprung Bestand.
Seattle rennt verzweifelt an - und schwächt sich selbst
Nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild nicht, denn Seattle erhöhte die Schlagzahl und kam zu weiteren guten Gelegenheiten: Will Bruins Abschluss aus kurzer Entfernung ging übers Tor (56.), Magnus Eikrems Freistoß knapp daneben (60.). Ansonsten wehrte Miller alles ab, was auf seinen Kasten flog. Die Gäste konnten sich kaum noch befreien, die Führung hing am seidenen Faden. Und doch hätten sie nach 73 Minuten die Chance aufs 2:0 bekommen müssen, allerdings übersah der Schiedsrichter ein klares Foul an Carlos Vela im Strafraum.
Seattle fand keine Mittel mehr und schwächte sich selbst, weil Innenverteidiger Tony Alfaro sich binnen drei Minuten zwei Gelbe Karten einhandelte. Es blieb letztlich beim schmeichelhaften Auftaktsieg des LAFC, der damit einen Start nach Maß in der Major League Soccer feierte.
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