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Shkodran Mustafi naiv: Manchester City holt im Ligapokal-Finale gegen Arsenal ersten Titel mit Pep Guardiola

Arsenal im Ligapokalfinale chancenlos

Mustafi naiv: ManCity holt ersten Titel mit Guardiola!

Die Führung in Wembley: Leroy Sané feiert Torschütze Sergio Aguero, im Hintergrund beschwert sich Shkodran Mustafi.

Die Führung in Wembley: Leroy Sané feiert Torschütze Sergio Aguero, im Hintergrund beschwert sich Shkodran Mustafi. picture alliance

604 Tage hat es gedauert, doch jetzt hat es Pep Guardiola geschafft: Am Sonntag gewann der Katalane, der in Spanien und Deutschland insgesamt 21 Titel geholt hatte, seinen ersten als Trainer von Manchester City. Im Ligapokalfinale in Wembley wurde es seiner Mannschaft überraschend leicht gemacht - Arsenal zeigte, warum es in der Liga 27 Punkte hinter City liegt, und ging mit 0:3 unter.

Vier deutsche Nationalspieler standen von Beginn auf dem Rasen, und die beiden von Arsenal gleich im Fokus. Zunächst legte Özil nach einem wuchtigen Angriff über Wilshere und Ramsey für Aubameyang auf, der den Ball, bedrängt von Walker, aber aus kurzer Distanz nicht an Bravo vorbeibrachte und die Riesenchance liegenließ (8.). Dann unterlief Mustafi ein folgenreicher Blackout: Bei einem Abstoß von Bravo, der wie immer im Ligapokal den Vorzug vor Stammkeeper Ederson erhalten hatte, stand Mustafi ungünstig, nämlich vor Aguero und reklamierte nach minimalem, aber regelkonformem Check des Argentiniers lautstark ein Foul - während sein Gegenspieler allein auf Ospina zulief und diesen zum 1:0 überlupfte (19.).

ManCity, ohne den angeschlagenen Sterling, aber mit Kapitän Kompany (sowie Sané und Gündogan) in der Startelf, hatte von Beginn an Vorteile in den Sparten Zweikampf, Pässe und Ballbesitz. Arsenal, gegen den Ball im 5-4-1 formiert (Mkhitaryan war nach seinem Wechsel nicht spielberechtigt), versuchte, immer wieder schnelle Angriffe zu setzen, Fernandinho & Co. würgten diese aber meistens früh ab. Und so war die 1:0-Pausenführung leistungsgerecht, Aguero schnupperte sogar am Doppelpack (40.).

Kompanys spektakuläre Minuten - sogar Bravo kommt zum Jubeln

Arsenals Antwort? Nicht vorhanden. Stattdessen riss Kompany das Spiel an sich. Der so oft verletzte Kapitän schaltete nicht nur Aubameyang nach dessen 15-tägiger Pflichtspielpause weitgehend aus - im ersten Durchgang hatte er ein spektakuläres Laufduell gegen den Ex-Dortmunder abgebrüht gewonnen -, er wurde auch vorne gefährlich: Seinen ersten Abschluss fälschte Koscielny noch knapp zur Ecke ab (47.), eine solche erarbeitete sich der Innenverteidiger aber elf Minuten später nach schöner Körpertäuschung selbst noch mal. Und als De Bruyne diese flach auf Gündogan am Strafraumrand zurückgelegt hatte, lenkte Kompany dessen Direktschuss unhaltbar zum 2:0 ins Netz (58.). Sogar Bravo kam zum Jubeln.

Vincent Kompany präsentiert die Trophäe

Der überragende Kapitän: Vincent Kompany präsentiert die Ligapokal-Trophäe. picture alliance

Ein Abstoß, eine Ecke: Das reichte an diesem Tag, um Arsenal den K.o. zu versetzen. Obwohl Guardiola Fernandinho mit einer Oberschenkelblessur hatte auswechseln müssen (52.), hatte seine Elf alles im Griff. David Silva erhöhte nach Danilos Steilpass aus spitzem Winkel sogar bald auf 3:0 (65.). Letztes Highlight: Guardiola verschaffte Gabriel Jesus nach wochenlanger Pause das Comeback (77.).

Dann durfte City, das sich sechs Tage zuvor noch im FA Cup blamiert hatte , zum fünften Mal nach 1970, 1976, 2014 und 2016 den Ligapokal entgegennehmen, während Arsenal, Titelträger 1987 und 1993, seine größte Titelchance in dieser Saison vergeben hat. Arsene Wenger muss auf diese Trophäe weiter warten.

jpe