Mario Balotelli hat am vergangenen Samstag bereits seine achte Gelbe Karte in dieser Ligue-1-Saison gesehen, seine sechste in den letzten sieben Einsätzen. Doch die jüngste hätte es wohl niemals geben dürfen: Als sich Balotelli, Torjäger des OGC Nizza, im Auswärtsspiel bei Dijon FCO (2:3) nach einem verunglückten Schuss in der 72. Minute bei Schiedsrichter Nicolas Rainville über angebliche rassistische Reaktionen von den Rängen beschwerte, zeigte der ihm kurzerhand die Gelbe Karte.
Antidiskriminierungsorganisationen sind entsetzt. "Die Schiedsrichter sollten Mario Balotelli Schutz statt Gelb geben", erklärte das internationale Netzwerk "Football Against Racism in Europe" (Fare). "Die französische Liga ist eine der mannigfaltigsten Ligen Europas, also würde man erwarten, dass Schiedsrichter Verständnis aufbringen und ernsthaft einschreiten, wenn sich Spieler über Rassismus beklagen." Laut "L'Equipe" hat der französische Ligaverband eine Untersuchung eingeleitet.
Spielersteckbrief Balotelli
"Es ist inakzeptabel, erneut mitansehen zu müssen, wie ein Offizieller daran scheitert, sich an das UEFA-Protokoll zu halten, das seit vielen Jahren in Kraft ist und vorsieht, das Spiel zu unterbrechen, um sich mit den Beleidigungen auseinanderzusetzen", teilte die englische Organisation "Kick It Out" mit. Man sei "geschockt" und erwarte nun, dass die Verantwortlichen in Frankreich sowohl die angeblichen rassistischen Rufe als auch das Verhalten des Schiedsrichters bestrafen.
