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Simon Mignolet grübelt, weil Jürgen Klopp beim FC Liverpool auf Loris Karius im Tor setzt

Wie löst Liverpools Trainer sein Torwartproblem?

Mignolet grübelt, weil Klopp auf Karius setzt

Sah gegen ManCity nicht gut aus, ist aber wieder Liverpools Nummer eins: Loris Karius.

Sah gegen ManCity nicht gut aus, ist aber wieder Liverpools Nummer eins: Loris Karius. picture alliance

"Loris ist die Nummer eins und Simon die Nummer zwei", sagte Jürgen Klopp, und zwar sagte er es am 24. Oktober 2016 . Erstmals seit dessen Verpflichtung im Sommer 2016 hatte der Trainer des FC Liverpool damals Loris Karius zum Stammkeeper ernannt. Dass er es jetzt, knapp 15 Monate später, erneut tat, zeigt schon: Sein Torwartproblem hat Klopp bis heute nicht gelöst.

Simon Mignolet, den Karius damals verdrängt hatte, eroberte seinen Platz nach mehreren Patzern des Ex-Mainzers im Dezember 2016 zurück und behielt ihn bis zum Saisonende. Glänzen konnte er dabei nur selten. Doch anstatt erneut auf dem Transfermarkt zuzuschlagen, setzte Klopp 2017/18 auf beide: Mignolet sollte in der Premier, Karius in der Champions League und in den Pokalwettbewerben im Tor stehen. Dann bat Mignolet Klopp zum Gespräch.

Spielersteckbrief Karius
Karius

Karius Loris

Spielersteckbrief Mignolet
Mignolet

Mignolet Simon

Premier League - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Manchester City Manchester City
62
2
Manchester United Manchester United
50
3
FC Liverpool FC Liverpool
47

Mignolet über Gespräch mit Klopp: "Es sind keine bösen Worte gefallen"

"In der Weihnachtszeit haben wir wieder rotiert, und ich hatte das Gefühl, dass das keine gesunde Situation für einen Torhüter ist", verriet Mignolet dem belgischen Sportportal "Sporza". Nach dem Burnley-Spiel an Neujahr, bei dem Mignolet letztmals den Vorzug vor Karius erhalten hatte, habe er sich also mit Klopp unterhalten, und "er hat mir gesagt, was am Sonntag bestätigt wurde": Karius ist die neue Nummer eins - schon wieder.

Gerüchte über eine heftige Auseinandersetzung mit Klopp wies Mignolet zurück. "Über die Entscheidung bin ich natürlich nicht froh, aber es sind keine bösen Worte gefallen. Klopp hat es mir ehrlich und persönlich mitgeteilt. Und Trainerentscheidungen respektiere ich immer." Er wisse nun wenigstens, wo er stehe.

Nämlich hier: Er ist Ersatz eines Torhüters, der auch nicht überzeugender spielt als er. Beim 4:3 gegen Manchester City ließ sich Karius beim zwischenzeitlichen 1:1 von Leroy Sané im kurzen Eck düpieren , auch sonst konnte er sich gegen Kevin De Bruyne & Co. kaum auszeichnen. Als Matchwinner ging er in eineinhalb Jahren Liverpool überhaupt nur in ganz wenigen Ausnahmen vom Feld.

Karius müsste schon groß auftrumpfen, um keine Konkurrenz zu bekommen

Die Stimmen, die Klopp zu einer Nachbesserung im Sommer-Transferfenster drängen, werden lauter und lauter. Auch wenn einem 24-jährigen Keeper, der in seiner letzten Bundesliga-Saison mit einem kicker-Notenschnitt von 2,68 bestach, eine merkliche Steigerung zuzutrauen ist: Karius müsste in den nächsten Wochen schon sehr groß auftrumpfen, um nicht neue und wohl auch prominentere Konkurrenz zu erhalten. Mignolet spielt dann womöglich schon woanders.

"Natürlich muss ich auch an meine Zukunft denken", sagte der Belgier nämlich. "Ich bin 30 Jahre alt, und die WM steht vor der Tür. Da ist klar, dass die Situation nicht zu lange so bleiben kann. Mehr kann ich dazu nicht sagen."

jpe