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Zidane verlängert und redet Real Madrids Krise schön

Franzose sieht "gutes Spiel" und geht "zufrieden nach Hause"

Zidane verlängert und redet Reals Krise schön

Mit halber Kraft voraus: Real Madrid ist im Vergleich zur Vorsaison kaum wiederzuerkennen.

Mit halber Kraft voraus: Real Madrid ist im Vergleich zur Vorsaison kaum wiederzuerkennen. imago

Was war das noch für eine Fiesta Mitte Dezember im Bernabeu. Real Madrid fertigte den FC Sevilla mit 5:0 ab, es war die beste Saisonleistung der Königlichen. Danach folgte die Klub-WM. Real wurde - wenn auch mit Mühe - seiner Favoritenstellung gerecht . Die Wende nach einer bis dato durchwachsenen Saison?

Mitnichten. Seit dem 0:3 im Weihnachts-Clasico gegen den FC Barcelona ist richtig der Wurm drin. Bei Zweitligist Numancia (3:0) geriet Zidanes B-Elf im Pokal gehörig unter Druck, zwei umstrittene Elfmeter brachten die Königlichen auf die Siegerstraße. Es folgte das 2:2 in Vigo und nun mit dem 2:2 im Rückspiel des Pokals ein missglücktes erstes Heimspiel im Jahr 2018.

Spielersteckbrief Vallejo
Vallejo

Vallejo Jesus

Zidane sah das anders. Er habe "ein gutes Spiel" seiner Mannschaft gesehen, am Ende sei seinem Team aber "der Sprit" ausgegangen, sprich: Die Kraft hat gefehlt. Im dritten Spiel nach der Winterpause? Spielern, die in dieser Saison überwiegend auf der Bank saßen oder nicht mal im Kader waren? Ein Nacho, Theo, Ceballos, Llorente, Kovacic oder Mayoral dürften wohl kaum entkräftet sein.

Umso merkwürdiger, dass Zidane anschließend auch auf die mangelnde Spielpraxis verwies. "Ihr könnt denken, was ihr wollt, aber für die, die selten spielen, ist es sehr schwer", sagte der Franzose. Und überhaupt sei ja "das Hinspiel entscheidend gewesen". Er gehe nun "zufrieden nach Hause, genauso wie die Spieler". Auf Jesus Vallejo traf das schon mal nicht zu. "Wir müssen den Sack auch mal zumachen. Uns fehlt zu oft die Kontinuität in unserem Spiel und die Konstanz, um den Sieg zu holen", erklärte der Ex-Frankfurter alles andere als zufrieden.

Zidane hat kein Interesse an neuen Spielern

Schema

Auch die Fans gingen wohl kaum glücklich nach Hause. Sie wollen endlich wieder das Real aus der vergangenen Saison sehen. Zumal kaum einer versteht, woran's eigentlich liegt, dass die Königlichen derart schwächeln. Der Kader hat sich im Vergleich zur Double-Saison kaum verändert - doch vielleicht ist auch gerade das die Krux, eben dass Real frische Impulse fehlen. Zidane scheint jedoch schlicht nicht interessiert zu sein an Neuzugängen. "Ich glaube an meine Spieler. Abgerechnet wird zum Schluss", erklärte er auf die Frage, ob die Blancos noch einmal auf dem Transfermarkt tätig werden.

Einer neuer Spieler war ja dem Vernehmen nach schon fast am Manzanares angekommen. Die Spatzen pfiffen es von den madrilenischen Dächern, dass Torhüter Kepa von Bilbao in der Winterpause zu Real wechselt. Zidane irritierte jedoch kürzlich mit der Aussage, er brauche aktuell keinen neuen Torhüter . Es passt irgendwie ins Bild, dass die Nummer eins, Keylor Navas, daraufhin in Vigo keinen allzu guten Eindruck hinterließ, auch wenn er einen selbst verschuldeten Elfmeter parierte.

Am Samstag trifft Real Madrid auf Villarreal. Wieder im Bernabeu. Sollte das Star-Ensemble erneut nicht überzeugen, würde sogar Rang vier so langsam ins Wackeln geraten, die Kritik an Zidane sich deutlich verschärfen. Vertragsverlängerung hin oder her.

las