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Real vs. Barça: Das änderte sich seit dem letzten Duell

Barcelona marschiert, die Königlichen müssen gewinnen

Real vs. Barça: Das änderte sich seit dem letzten Duell

Im August sahen die Machtverhältnisse noch anders aus: Dani Ceballos feiert, Lionel Messi ist bedient.

Im August sahen die Machtverhältnisse noch anders aus: Dani Ceballos feiert, Lionel Messi ist bedient. imago

Das erste Kräftemessen der beiden spanischen Schwergewichte Real Madrid und Barcelona gab es bereits im August, es traf der Meister auf den Pokalsieger. Die Königlichen gewannen im Camp Nou mit 3:1 . Auch das Rückspiel ging ohne den gesperrten Cristiano Ronaldo mit 2:0 an den Hauptstadtklub . Es deutete alles auf Dominanz des Meisters und Champions-League-Siegers aus Madrid hin. Aber daraus wurde nichts.

Überragende Barça-Serie

Bei Real war zu Saisonbeginn gewaltig Sand im Getriebe, von den ersten fünf Saisonspielen wurden nur zwei gewonnen. Bis heute leisteten sich die Königlichen in La Liga immer wieder schwache Spiele, sammelten bislang in 15 Partien nur 31 Punkte, das bedeutet aktuell Rang vier. Ganz anders sieht es dagegen beim Rivalen aus Barcelona aus. Die Blaugrana traten in der Liga extrem souverän auf, verloren keines der 16 Ligaspiele (13/3/0). Insgesamt ist Barça seit 24 Pflichtspielen ungeschlagen, die letzte Niederlage gab es eben in der Supercopa gegen Real. In der Liga bedeutet das aktuell bereits elf Punkte Vorsprung auf die Blancos, die allerdings noch ein Nachholspiel haben. Bedeutet im Umkehrschluss: Für die Königlichen ist ein Sieg am Samstag (13 Uhr, LIVE! bei kicker.de) Pflicht.

Neymars Abgang ist verkraftet

Barcelona ging dabei eigentlich als kleine Wundertüte in die Saison, denn der Abgang von Neymar für 222 Millionen Euro zu Paris traf den Klub hart. Die Spanier holten Ousmane Dembelé vom BVB, aber der Flügelflitzer verletzte sich schwer und fällt schon lange aus. Dennoch haben die Blaugrana den Abgang des Brasilianers mittlerweile verkraftet und sehr gut aufgefangen. Beispielsweise sein Landsmann Paulinho spielt bisher eine starke Runde, erzielte in 15 Begegnungen schon sechs Treffer - kein Spieler von Real hat mehr Tore auf dem Konto.

Asensios Glanz ist verblasst

Auch nicht Youngster Marco Asensio. Der Spanier spielte in der Supercopa noch stark auf, traf im Hinspiel als Joker und erzielte im Rückspiel ein Traumtor. Zwar sind seine Leistungen alles andere als schlecht, an die herausragenden Performances zu Saisonbeginn kann er aber nicht anknüpfen. Der Mittelfeldmann erzielte in 13 Ligaspielen vier Treffer.

Messi schon 14 Tore - und Ronaldo?

Apropos Treffer. Bei diesem Thema stößt man automatisch auf die Superstars beider Teams: Cristiano Ronaldo und Lionel Messi. Der Argentinier trifft wie gehabt nach Belieben, in 16 Ligaspielen war er bereits 14-mal erfolgreich und führt damit die Torjägerliste in Spanien an. "La Pulga" glänzt zudem als genialer Spielgestalter, bereitete schon fünf Treffer vor.

Cristiano Ronaldo

Ließ zuletzt wieder die Muskeln spielen: Reals Cristiano Ronaldo. imago

Ronaldo hat dagegen in der Liga bisher große Probleme, in seinen ersten zehn Begegnungen gab es nur zwei Treffer für den Portugiesen. Allerdings platzte zuletzt bei CR7 der Knoten, gegen Valencia (5:0) traf er doppelt und bei der Klub-WM schoss er in beiden Spielen einen Treffer, im Finale gelang ihm das entscheidende Tor beim 1:0 gegen Gremio Porto Alegre. In der Königsklasse lief es beim Angreifer ohnehin schon überragend, Ronaldo traf in sechs Partien neunmal und als erster Spieler überhaupt in jedem der sechs Gruppenspiele.

Ter Stegen in Ausnahmeform - und Navas?

Die Treffer der Topstars verhindern wollen natürlich die jeweiligen Keeper. Barcelonas deutscher Nationaltorwart Marc-André ter Stegen ist derzeit in Ausnahmeform. Als "Messi mit Handschuhen" wurde der Schlussmann zuletzt von der Marca betitelt . Der ehemalige Gladbacher ist aktuell wohl in der Form seines Lebens, kassierte in der Champions League in fünf Partien nur einen Gegentreffer, in der Liga wurde er von den gegnerischen Offensivreihen in 16 Begegnungen nur siebenmal überwunden. Barça hat damit zusammen mit Atletico die beste Defensive Spaniens.

Ganz anders sieht es dagegen im Tor von Real aus. Keylor Navas ist immer mal wieder für einen Fehler gut, lieferte zuletzt nicht die besten Leistungen ab. Er steht in der Kritik und muss langsam liefern. Vergrößert wird der Druck auch dadurch, dass die Königlichen wohl im Winter Bilbaos Torhüter Kepa Arrizabalaga verpflichten wollen . Nach Informationen der spanischen Sportzeitschrift Marca soll Real bereit sein, 25 Millionen Euro für den 23-Jährigen zu zahlen. Navas ist also gefordert und muss stabile Leistungen abliefern. Eine Möglichkeit dazu wäre gleich der Clasico am Samstag.

mst