79 Prozent Ballbesitz, das 2:0 auf dem Fuß und am Ende doch nur ein Punkt: Der FC Liverpool kann mit dem 1:1 im Merseyside-Derby gegen Lokalrivale Everton nicht zufrieden sein, vor allem, weil die Reds die Patzer der Konkurrenz aus London (Chelsea 0:1 bei West Ham, Arsenal 1:1 in Southampton) nicht genutzt und den Sprung auf Platz drei verpasst haben.
Jürgen Klopp musste sich hernach Kritik für seine Personalwahl gefallen lassen, weil er vor der Partie unter anderem Philippe Coutinho (vier Tore in den vergangenen zwei Spielen) und Roberto Firmino (drei Tore in den vergangenen zwei Spielen) auf die Bank gesetzt hatte. "Das ist mein Job", erklärte er ins "Sky"-Mikrophon. "Entscheidungen zu treffen, bevor ich weiß, ob sie richtig sind. Ich habe kein Problem, die Schuld dafür auf mich zu nehmen."
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Dann können wir das Interview hier abbrechen, weil ich nur mit Leuten rede, die ein bisschen Ahnung von Fußball haben.
Jürgen Klopp gegen den "Sky"-Reporter
Die Aufstellung war allerdings nicht das entscheidende Thema - zumindest aus Klopps Sicht. Vielmehr brachte ihn der zweifelhafte Elfmeterpfiff gegen Dejan Lovren auf die Palme. "Das war gar nichts! Ich kann es nicht glauben", geriet Klopp außer sich. Und legte dann richtig los. "In 95 Minuten hat nur ein Team gespielt und etwas dafür getan, zu gewinnen. Ich glaube, die (Everton, d. Red) haben nicht einmal aufs Tor geschossen. Das passte dem Schiedsrichter wohl nicht."
In der Tat hätte Lovrens leichter Schubser an Everton-Youngster Dominic Calvert-Lewin auch durchgewunken werden können, wenngleich der Sky-Reporter anderer Auffassung war - und Klopp das auch mitteilte. Es folgte ein lauter, sarkastischer Lacher des einstigen BVB-Trainers: "Dann können wir das Interview hier abbrechen, weil ich nur mit Leuten rede, die ein bisschen Ahnung von Fußball haben."
Allardyce: "Klopp kann solange jammern, wie er will"
Als sein Gesprächspartner ihm dann erklärte, dass seine Kollegen ähnlicher Auffassung seien, resignierte Klopp, blickte in die Kamera und wandte sich an besagte Kollegen: "Dann tut es mir leid. Ihr habt Recht und ich keine Ahnung." Wenig überraschend teilte auch Everton-Coach Sam Allardyce Klopps Meinung nicht: "Er kann solange jammern, wie er will. Es war ein Elfmeter."
Das Interview, das ja eigentlich schon vor dem Abbruch gestanden hatte, wurde dann doch noch kurz fortgesetzt, und endete sogar versöhnlich, als Klopp sich auf dem Weg in die Kabine nochmal umdrehte: "Sorry für alles, was ich vorher gesagt habe."
