Viermal stand Jürgen Klopp inzwischen als Liverpool-Trainer gegen Chelsea an der Seitenlinie, verloren hat er von diesen Aufeinandertreffen keins (zwei Siege, zwei Unentschieden). Zudem, das ist dem ehemaligen BVB-Coach nicht entgangen, "sie haben mit (Nemanja) Matic und Diego Costa zwei Spieler verloren, die so leicht nicht zu ersetzen sind".
Dennoch fiel seine Gegneranalyse recht simpel aus: "Was für ein Team", stellte Klopp beim Blick auf die Blues fest, die nach einer deutlichen Champions-League-Pleite in Rom zuletzt drei Spiele in Folge gewonnen haben - unter anderem das Topspiel gegen Manchester United - und dabei kein einziges Gegentor kassierten.
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Davon musste Liverpool unter der Woche gleich drei beim späten wie bitteren Remis aus Reds-Sicht hinnehmen. Das 3:3 nach 3:0-Halbzeitführung beim FC Sevilla schiebt den Einzug ins Achtelfinale wohl nur auf, trotzdem war die Stimmung nicht berauschend in Anfield. Ein Mentalitätsproblem seiner Mannschaft wies Klopp deutlich zurück .
Bitte, wir sind nicht im Kindergarten.
Klopp auf die Frage, ob er seine Spieler wieder aufrichten musste
Musste er seine Spieler nach der zweiten Halbzeit in Sevilla wieder aufrichten? "Warum aufrichten?", erwiderte Klopp am Freitag auf die Frage eines Journalisten. "Bitte, wir sind nicht im Kindergarten" Ja, Fehler passieren und ja, "wir waren zu passiv" - aber das sei kein Genickbruch. "Gegen Chelsea wird es ein komplett anderes Spiel." Und diesmal würde Anfield ja die spezielle Atmosphäre erzeugen, die die Spanier am Dienstag getragen hatte. Der relativ einfache Matchplan für das Topspiel am Samstagabend (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de): "Um 17.30 Uhr (englische Zeit) gegen sie spielen und um 19.15 Uhr gegen sie gewinnen."
Bei einem Heimsieg könnte Liverpool gleichziehen mit den Blues, die mit 25 Punkten derzeit auf Rang drei liegen. Die möglichen Ausfälle von Joel Matip und Emre Can vereinfachen die Mission des Tabellenfünften nicht. Während beim Ex-Schalker Hoffnung besteht, ist die Lage bei Can wegen einer Muskelverletzung ein wenig ernster. Als "zweifelhaft" schätzt Klopp die Einsatzchancen des deutschen Nationalspielers ein.
Klopp über Salah: "Dann wäre er ja jetzt nicht hier"
Zweifel überdecken nicht nur Cans Einsatz gegen Chelsea, sondern auch seine Zukunft an der Merseyside. Der Vertrag läuft im Sommer aus, bis jetzt hat der Mittelfeldmann eine Verlängerung abgelehnt. "Und wenn es das letzte Angebot im Mai ist", betonte Klopp, dass er Can behalten möchte. "Aber wir müssen für ihn das möglichst attraktivste Liverpool sein."
Immerhin ist Mohamed Salah fit und dazu in bestechender Form, mit neun Treffern ist der Ägypter der beste Torschütze der Premier League. Für 16 Millionen Euro war der Wirbelwind 2014 vom FC Basel zu Chelsea gewechselt, konnte sich bei den Blues aber nie durchsetzen und landete über Florenz und Rom in Liverpool.
"Jetzt ist er auch von der Statur her viel weiter" meinte Klopp und erklärte außerdem, dass Salah niemandem bei Chelsea etwas beweisen müsse. Und sowieso: "Wenn er damals noch besser gewesen wäre, dann wäre er ja jetzt wohl nicht hier. Deswegen bin ich ziemlich glücklich darüber."
