Im französischen Lille verwandelte Neymar zunächst einen Foulelfmeter nach Videobeweis zur Führung (10.). Der Stürmer von Paris St. Germain bekam nach einem Foul im Sechzehner wenig später erneut die Chance vom Punkt, doch diesmal war Keeper Kawashima mit einer starken Parade zur Stelle.
Dann kam Marcelos großer Auftritt. Nach einer Ecke sprang der Ball aus dem Strafraum und Marcelo nahm Anlauf. Mit einem wuchtigen Rechtsschuss in den Winkel versenkte er das Leder aus 20 Metern unhaltbar im Winkel (17.). Auf der anderen Seite scheiterte Yoshida mit einem sehenswerten Freistoß am Querbalken. Wenig später fiel nach einem schönen Spielzug die Entscheidung als Gabriel Jesus (36.) von Manchester City auf 3:0 erhöhte. Japan gelang nach einer Ecke nur noch der Anschlusstreffer durch einen Kopfball von Makino (63.).
Bei den Japanern spielten Kölns Yuya Osako, Herthas Genki Haraguchi und Frankfurts Makoto Hasebe von Beginn an. Stürmer Takuma Asano vom VfB Stuttgart wurde zur Pause eingewechselt.
Tites Trost rührt Neymar
Bemerkenswert war dann die Pressekonferenz nach Spielende. Bei dieser gingen mit Neymar die Emotionen durch. In den letzten Tagen war berichtet worden, dass sich der teuerste Fußballer der Welt in Frankreich bei PSG doch nicht so wohl fühle und dass er auch menschlich mit Mitspieler Edinson Cavani nicht klarkomme. Neymar wehrte sich gegen diese Meldungen und forderte, dass man keine "Geschichten über ihn mehr erfinden" solle.
Bei der PK nun brach Brasiliens Nationalcoach Tite eine Lanze für seinen Schützling, sprach davon, was für ein "toller Mensch" Neymar doch sei, der aber auch seine Fehler habe. "Er ist nicht perfekt. Man darf nicht vorschnell urteilen, den Charakter eines Anderen anzweifeln. Neymar hat einen tollen Charakter, das weiß ich." Die Worte trafen Neymar mitten ins Herz, der Stürmerstar rang sichtlich mit den Tränen, dankte dann mit einer liebevollen Geste seinem Coach für dessen Worte und verließ anschließend rasch den Saal.
Brasilien hatte sich als Sieger der südamerikanischen Eliminatorias frühzeitig für die WM 2018 in Russland qualifiziert. Japan hatte sich ebenfalls als Gruppensieger seinen Platz für die Endrunde gesichert.
