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Klopp: "Ich versuche, das Ergebnis zu ignorieren"

Liverpools Coach nimmt Mané in Schutz

Klopp: "Ich versuche, das Ergebnis zu ignorieren"

Liverpool-Coach Jürgen Klopp sah gegen City "eine große Lehrstunde".

Liverpool-Coach Jürgen Klopp sah gegen City "eine große Lehrstunde". imago

Der möglicherweise hilfreiche Ansatz: "Ich versuche, das Ergebnis zu ignorieren, aber nicht die Fehler, die wir gemacht haben." Schließlich wartet am Mittwoch schon der FC Sevilla bei der heißersehnten Rückkehr in die Königsklasse.

Ein bisschen Aufarbeitung des Debakels war dann aber doch angesagt: "Wenn man 0:5 verliert, dann kann man davon ausgehen, dass nicht allzu viel geklappt hat", sagte Klopp mit entspannter Miene. Dann verfinsterten sich die Gesichtszüge des 50-Jährigen, denn: "Ich war in der Halbzeitpause richtig sauer. Aber nicht wegen des Ergebnisses (0:2, Anm. der Red.) oder der Roten Karte, sondern weil wir bis zum Platzverweis schon alles in die andere Richtung hätten lenken können", so Klopp.

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Im Sinn hatte er dabei vor allem die klaren Vorteile auf der rechten Angriffsseite, wo Salah der City-Abwehr und da besonders Otamendi riesige Probleme bereitete. Doch heraus kamen nur harmlose Abschlüsse und eine große Chance zum Ausgleich - eben durch jenen Salah. Der Ägypter wirkte zwar sehr agil, doch für einen Offensivmann seiner Klasse machte er viel zu wenig aus den Freiräumen. Zur Pause nahm ihn Klopp vom Feld und verhalf Neuzugang Oxlade-Chamberlain zum Debüt im Dress der Reds.

"Das macht keinen Sinn" - Klopp sieht altbekannte Probleme

Das zweite Ärgernis für Klopp war das Verhalten seiner Elf vor dem Führungstor für Manchester - Aguero traf aus dem Nichts, Klopp kochte. "Wir kassieren wieder so ein Tor, das wir schon viel zu oft kassiert haben. Wir spielen zu spät zu unserem Torwart zurück, dann muss er den langen Ball schlagen, dieser kommt postwendend zurück, wir pressen schlecht und schon steht ein Gegner alleine vor unserem Torwart - das macht keinen Sinn. Das ist eine echtes Fußball-Problem bei uns."

Und dann war da noch die Rote Karte, als Stürmer Mané in City-Keeper Ederson krachte und dabei seinen Fuß gefährlich weit open ausgestreckt hatte. Aus Klopps Sicht die "spielentscheidende Szene" und zudem eine falsche Beurteilung durch Schiedsrichter Jonathan Moss. "Ich bin mir sicher, dass es viele Menschen gibt, die Gründe dafür finden, Rot zu geben in dieser Situation. Aber Pep (Guardiola, Anm. d. Red.) und ich waren von der Seitenlinie aus der Meinung, dass es kein Platzverweis war. Ich habe mir Bilder in der Halbzeit angesehen, da konnte ich nicht mal eine echte Berührung feststellen, aber irgendwas muss ihn ja getroffen haben, weil er im Gesicht was abbekommen hat", beschrieb Klopp die Szene in der 37. Minute.

Rot für Mané: Für Klopp ein "Unfall"

Die zahlreichen Einstellungen der Kameras stützen Klopps Meinung nicht wirklich, nachvollziehbar aber sind seine Worte in Bezug auf den vom Platz gestellten Senegalesen, dem er keinerlei Absicht unterstellte. "Der Ball kommt lang, er schaut nach dem Ball, versucht diesen zu erwischen und sieht niemanden kommen - dann machte es 'peng' - unglücklich, klar, aber aus meiner Sicht war es eher eine Art Unfall."

Immerhin schien sich Ederson doch nicht so schwer verletzt zu haben, wie zunächst angenommen werden musste. Nachdem der Brasilianer erst acht Minuten auf dem Platz behandelt und mit der Trage weggetragen wurde - es wurden mehrere Frakturen im Gesicht befürchtet -, tauchte der 24-Jährige zum Spielende wieder an der Auswechselbank der Citizens auf und trug ein Pflaster im Gesicht.

Die gesamte zweite Halbzeit war keine schöne Sache für die Fans von Liverpool.

Jürgen Klopp

Mit einem Mann weniger und einem 0:2-Rückstand schien eine Aufholjagd utopisch, doch Klopp versuchte sein Team in der Halbzeitpause aufzurichten. "Ich war der festen Überzeugung, dass wir noch eine Chance haben. Aber die gesamte zweite Halbzeit war keine schöne Sache für die Fans von Liverpool. Unter dem Strich war es eine ziemlich große Lehrstunde für uns", so Klopp.

bst