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UEFA-Präsident Ceferin: "Salary Cap nicht so unmöglich"

Financial Fairplay, Gehaltsobergrenze, EM in 13 Ländern

UEFA-Präsident Ceferin: "Salary Cap nicht so unmöglich"

Gibt selten Interviews: UEFA-Präsident Aleksander Ceferin.

Gibt selten Interviews: UEFA-Präsident Aleksander Ceferin. imago

Nach dem 222-Millionen-Euro-Wechsel von Neymar vom FC Barcelona zu PSG war heftig über das Financial Fair Play diskutiert worden. UEFA-Präsident Aleksander Ceferin sagte nun in einem Interview mit einem sechsköpfigen Kreis von Vertretern internationaler Medien, darunter der kicker: "Ich hoffe, sie haben es gelernt. Wenn nicht, bringen wir es ihnen bei. Damit meine ich nicht nur PSG, sondern alle. Wir beobachten die Lage. Das Transferfenster ist noch nicht geschlossen. Glauben Sie mir: Wir arbeiten daran."

Den Vorwurf, nur kleinere Vereine zu bestrafen, wollte Ceferin nicht akzeptieren: "Wir checken jeden Klub [...] Wir werden nach diesem Transferfenster und Abschluss unserer Prüfungen die Regeln genau anlegen, für alle gleich." Und weiter: "Wenn wir unsere eigenen Regeln nicht respektieren, können wir dichtmachen. Dann wären wir ein zahnloser Tiger."

Wir sind keine Bürokratie, die Klubs killen will.

Auf die Frage, ob Strafen künftig höher ausfallen werden, sagte der Slowene: "Wir haben viele Möglichkeiten zu Sanktionen, etwa Wettbewerbsausschluss oder Punktabzug." Der UEFA-Präsident bekräftigte aber gleichzeitig: "Wir sind keine Bürokratie, die Klubs killen will. Wir haben mit ihnen zu reden, sie anzuweisen, was zu tun ist. Wenn sie nicht zuhören, müssen wir reagieren."

Ceferin will die Möglichkeit eines Salary Caps prüfen und deshalb zeitnah bei der EU-Kommission vorstellig werden. "Wir machen bald einen erneuten Vorstoß. Es geht nicht nur um Gehaltsobergrenzen, sondern auch um Maßnahmen wie die Begrenzung von Kadern oder ein Verbot bzw. Einschränkung von Leihen", sagte er und erklärte: "Es gibt einen Klub, der hat 22 Spieler verliehen. Andere kaufen nur, um Gegner zu schwächen. In Italien hat ein Klub 103 Spieler unter Vertrag. Hier können wir ohne die EU eingreifen."

EM in 13 Ländern: "Kein Modell für die Zukunft"

Der 49-Jährige äußerte sich auch zur Vergabe der Europameisterschaft 2020 an 13 Länder. "Ich würde es nicht wieder tun. Es schafft Probleme für uns. Wir haben unterschiedliche Gesetzgebungen, nicht mal in jedem Land den Euro als Währung." Neben München oder dem Finalort London zählen dann beispielsweise auch Bukarest, Baku oder St. Petersburg zu den Ausrichtern. "Schöner Gedanke, Europa symbolisch zu vereinen. Aber es ist kein Modell für die Zukunft", so Ceferin.

Das ausführliche Interview mit UEFA-Präsident Aleksander Ceferin lesen Sie in der aktuellen Montagsausgabe des kicker!

cfl/jj

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