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Spuckattacke? Rapid-Trainer Djuricin verliert die Nerven

Hütteldorfer unterliegen bei Admira Wacker

Spuckattacke? Rapid-Trainer Djuricin verliert die Nerven

Verlor nach dem Schlusspfiff in der Südstadt die Nerven: Rapid-Coach Goran Djuricin.

Verlor nach dem Schlusspfiff in der Südstadt die Nerven: Rapid-Coach Goran Djuricin. imago

Zweifellos sei er provoziert worden von Franta, unterstrich Djuricin nach der ernüchternden Niederlage beim Lokalrivalen Admira Wacker. Der Torwarttrainer der Hausherren hatte ihm nach Schlusspfiff mit den Fingern noch einmal erklärt, wie das Spiel denn nun ausgegangen sei.

"Ich verstehe alles im Fußball, nur Respektlosigkeit nicht. Das geht gar nicht", wetterte Djuricin gegenüber Sky. "Da gibt es einen Betreuer, der dauernd provoziert. Ich bin zu meinen Spielern gegangen. Er schaut mich an, deutet mir 3:1 - das geht nicht. Man kann nicht mit dem Messer in der Wunde bohren."

Was aber auch nicht geht, wäre, dem Gegenüber anschließend ins Gesicht zu spucken. Ein Video belastet den 42-jährigen Ex-Austria-Stürmer, Vater des Ex-Herthaners Marco Djuricin, jedenfalls schwer. Beide stehen sich dicht gegenüber, man meint schließlich, ein Spucken Djuricins erkennen zu können, der sich danach auch über die Lippen leckt. Franta zuckt kurz zurück. Djuricin, im April vom Co-Trainer zum Chefcoach befördert, gesteht zumindest, dass er sich habe "provozieren lassen" und auch in Richtung Franta schimpfte. "Gespuckt habe ich aber nicht", hält er gegenüber dem "Kurier" fest. So wird wohl der ÖFB entscheiden müssen, ob eine Strafe gegen den Trainer ausgesprochen wird.

Er schaut mich an, deutet mir 3:1 – das geht nicht. Man kann nicht mit dem Messer in der Wunde bohren.

Goran Djuricin über Walter Franta

Der Eklat passt ins Bild, das die Hütteldorfer derzeit abgeben. Ihr Anhang benahm sich jüngst schon im Derby gegen die Austria daneben, als Rapid einen 2:0-Vorsprung noch vergeigte (2:2). Wie schon im Duell mit dem Erzrivalen warfen die Fans auch diesmal Gegenstände aufs Feld und provozierten so abermals eine Unterbrechung.

Rapid-Sportchef Fredy Bickel forderte harte Konsequenzen, verstand jedoch die Entscheidung des Schiedsrichters Robert Schörgenhofer, das Spiel zu unterbrechen, nicht: "Beide Trainer haben mit ihm gesprochen, dass er das nicht machen soll", sagte der Schweizer. Erst nach fünf Minuten konnte es weitergehen. Djuricin verstehe zwar "den Unmut der Fans. (...) Aber solche Vorfälle haben auf dem Fußballplatz nichts verloren."

Erinnerungen an die Vorsaison

Die Leistung der Mannschaft auf dem Platz weckt derweil Erinnerungen an die schwachen Vorstellungen in der Vorsaison, als die Mannschaft zunächst unter Trainer Mike Büskens und später unter dem mit vielen Vorschusslorbeeren aus Altach losgeeisten Damir Canadi weit hinter den Erwartungen zurückblieb und erstmals seit 2011 den Europapokal verpasste.

Zwar gelingt Rapid meist ein hoher Ballbesitz-Anteil, doch an der Verwertung der Torchancen hapert es. "Es ist so, dass wir sehr ineffizient waren", fasste Djuricin die erste Hälfte in der Südstadt zusammen, in der sein Team schon nach wenigen Sekunden in Rückstand geraten war. "Wir hatten vier gute Möglichkeiten, aber durch einen eigenen Fehler haben wir das Tor bekommen. Die Admira hatte, glaube ich, keinen einzigen Torschuss, wir hatten fast 80 Prozent Ballbesitz, das sagt eh alles. So eine Partie muss man mal heimspielen."

Verglichen mit der schwachen Vorsaison, als Büskens sein Team anfangs zu neun Punkten aus vier Spielen führte, liegt Djuricin mit fünf Zählern im Hintertreffen. Ein klassischer Fehlstart also, oder? "Ich habe nichts davon, wie man es benennt", hält Djuricin dagegen. Für einen Stimmungsumschwung könnte das nächste Heimspiel sorgen. Am Sonntag (16.30 Uhr) empfängt Rapid Primus Graz, der unter Franco Foda mit vier Siegen in vier Partien perfekt aus den Startlöchern gekommen ist.

aho