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"Kleiner Superheld": Trauer um sechsjährigen Sunderland-Fan

Bradley Lowery berührte weltweit die Herzen

"Kleiner Superheld": Trauer um sechsjährigen Sunderland-Fan

Bradley Lowery (2011-2017)

Bradley Lowery (2011-2017) imago (2)

Im Alter von eineinhalb Jahren war bei Bradley ein Neuroblastom diagnostiziert worden, eine seltene Krebserkrankung, an der er nun im Alter von nur sechs Jahren in den Armen seiner Eltern verstorben ist. "Berühmtheit" erlangte Bradley als eine Art Maskottchen seines Lieblingsvereins AFC Sunderland, dessen Mannschaft er vorige Saison mehrmals strahlend aufs Feld führen durfte.

Immer mehr Menschen nahmen in den letzten Monaten Anteil an seinem Schicksal, insgesamt sammelten sie umgerechnet rund 800.000 Euro, um ihm eine spezielle Behandlung in den USA zu ermöglichen. Doch der Krebs breitete sich aus und war schließlich nicht mehr heilbar.

Bradley schoss im Dezember sogar Englands "Tor des Monats"

2016 erhielt Bradley rund 250.000 Weihnachtskarten, längst war er nicht mehr nur in England bekannt. Im Dezember wurde sein Schuss beim Aufwärmen im Heimspiel gegen den späteren Meister FC Chelsea sogar zum "Tor des Monats" in England gekürt. Anhänger zahlreicher Klubs sangen seinen Namen, sprachen ihm mit Plakaten Mut zu. Besonders innig war seine Beziehung aber zu seinem Idol Jermain Defoe.

Den 34-jährigen Angreifer durfte Bradley im März sogar im WM-Qualifikationsspiel gegen Litauen in Wembley aufs Feld führen - Defoe traf prompt beim 2:0-Sieg. Noch vor wenigen Tagen hatte Bradleys Familie ein Bild veröffentlicht, auf dem der inzwischen sehr geschwächte Junge schlafend den Arm um Defoe legt. Der Nationalspieler, nach Sunderlands Abstieg nach Bournemouth gewechselt, hatte seinen jungen Freund noch einmal besucht.

"Mit seinem Lachen konnte er auch die dunkelsten Räume beleuchten"

Als er am gestrigen Donnerstag auf einer Pressekonferenz zu Bradley befragt wurde, brach Defoe in Tränen aus. "Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht nach dem Aufwachen mein Handy checke und an Bradley denke, denn seine Liebe ist echt, das kann ich in seinen Augen sehen", sagte er schließlich. Er spreche jeden Tag mit Bradleys Familie. "Es ist wahrscheinlich nur noch eine Frage von Tagen."

Am Tag danach teilte Bradleys Mutter mit, dass "mein tapferer Junge", "unser kleiner Superheld" nun "zu den Engeln" gegangen sei. Der AFC Sunderland würdigte Bradleys "unbeugsamen Geist, seinen enormen Mut und sein unvergleichliches Lächeln", das die Herzen erobert habe. "Mit seinem Lachen konnte er auch die dunkelsten Räume beleuchten. Seine ansteckende Tapferkeit ist für uns alle eine Inspiration. Wir werden ihn sehr vermissen."

jpe