Juve in Front - und am Ende zurück
Zwei Spieltage vor Ende der Saison ist noch nicht das eingetreten, was viele erwarten: Die italienische Übermannschaft Juventus Turin hat es beim Gastspiel am 36. Spieltag in Rom nicht geschafft, sich vorzeitig zum Meister zu krönen. Im Duell mit der Roma stand nach 90 Minuten ein 1:3 zu Buche.
Das Kuriose dabei: Lange Zeit sah es ganz nach einer vorgezogenen Feier aus. In einer munteren Anfangsphase, in der beide italienischen Top-Teams munter nach vorne spielten, schlief die römische Abwehr nach einem langen Zuspiel, sodass Gonzalo Higuain wenige Meter vor dem Tor eingreifen konnte. Der Argentinier legte überlegt quer für den einlaufenden Mario Lemina und der 23-Jährige schob lockerleicht ein (21.).
Nackenschläge der Roma
Die Antwort der römischen Gladiatoren ließ aber nicht allzu lange auf sich warten: Nach einem wuchtigen Kopfball von Kostas Manolas war zunächst Gianluigi Buffon in seinem 450 Serie-A-Spiel für Juve zur Stelle. Der Weltmeister konnte aber nur nach vorne abklatschen lassen, sodass Daniele de Rossi abschloss. Der ebenfalls 2006 in Deutschland zum Weltmeister gekürte Mittelfeldmann kriegte den Ball aber nach einer weiteren starken Parade von Buffon erst mit dem zweiten Kontakt über die Linie - 1:1 (25.).
Fortan beruhigte sich die Partie für längere Zeit, beide Mannschaften setzten auf stabilisierende Abwehrarbeit und vermieden unnötiges Risiko. Nach dem Seitenwechsel und in der 56. Minute passierte dann wieder Sehenswertes - und zwar auf Roma-Seite: Nach einem im Mittelfeld schnell ausgeführten Freistoß wurde Stephan El Shaarawy links vor dem Strafraum bedient. Der italienische Nationalspieler zog einige Schritte nach innen und drehte den Ball perfekt zum 2:1 flach ins rechte untere Eck. Doch nicht nur das: In der 65. Minute steckte Mohamed Salah die Kugel perfekt in den Strafraum für Radja Nainggolan durch - und der Belgier knallte den Ball aus spitzem Winkel in die Maschen.
Die Römer krallen sich Rang zwei - Juve muss warten
Ein Bild, zwei Gefühlswelten: Gianluigi Buffon (links) und Radja Nainggolan. Getty Images
Damit war die Messe gelesen - und die Roma, bei der Top-Torjäger Edin Dzeko verletzt fehlte, landete einen Selbstvertrauen spendenden 3:1-Erfolg und schob sich obendrein wieder im Tableau an Napoli ( 5:0 bei Torino ) vorbei auf Rang zwei. Juve dagegen muss nun das Hauptaugenmerk auf das am Mittwoch (21 Uhr, LIVE! bei kicker.de) anstehende Pokalfinale gegen Lazio Rom richten, ehe am Sonntag (15 Uhr) die nächste Chance auf die Meisterschaft besteht.