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ManCitys Tor-Show - Sunderland beendet verrückte Serien

Swansea klettert auf Hulls Kosten aus der Abstiegszone

ManCitys Tor-Show - Sunderland beendet verrückte Serien

Offensivwirbler: Leroy Sané (l.) gratuliert David Silva nach dessen 1:0 gegen Crystal Palace.

Offensivwirbler: Leroy Sané (l.) gratuliert David Silva nach dessen 1:0 gegen Crystal Palace. picture alliance

Als dann auch noch der Innenverteidiger wie ein echter Torjäger traf, war die Welt für Manchester City an diesem Premier-League-Samstag endgültig in Ordnung. Kapitän Kompany erzielte das vorentscheidende 2:0 beim 5:0-Heimsieg gegen Crystal Palace, ein Dreier mit Symbolcharakter: In dieser Form wird City, das zuvor nur zwei von acht Ligaspielen gewonnen hatte, doch in der Champions League landen.

Frühzeitig machte die Elf von Pep Guardiola auch ohne Torjäger Aguero (Leistenverletzung) deutlich, dass sie nicht gedenkt wie zuletzt Chelsea (1:2) und Liverpool (1:2) zuhause gegen Palace zu stolpern. Der bis zu seiner Auswechslung in der 68. Minute schier unaufhaltsame David Silva erzielte schon in der zweiten Minute nach einer unzureichend abgewehrten Sterling-Flanke zum 1:0 und legte damit erstmals offen, wie gewagt der taktische Plan von Gäste-Trainer Sam Allardyce war: Der hatte auch mangels Alternativen bewusst eine Viererkette aus vier gelernten Außenverteidigern gebildet, um der quirligen City-Offensive zu begegnen.

Premier League - 36. Spieltag
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Pl. Verein Punkte
1
FC Chelsea FC Chelsea
84
2
Tottenham Hotspur Tottenham Hotspur
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3
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Auch danach bekamen die Londoner keinen Zugriff, immer wieder überrollten die Hausherren sie mit ihrem Tempo und ihrer Passstärke (91 Prozent in der ersten Hälfte, 88 am Ende!). Das 2:0 wollte bei aller Überlegenheit aber erst nach der Pause fallen - die fehlende Zielstrebigkeit hätte in der 36. Minute beinahe im überraschenden Ausgleich gemündet, als Caballero einen Benteke-Kopfball klasse abwehrte.

Kompany wie ein Torjäger - De Bruyne sammelt drei Scorerpunkte

Dann kam Kompanys Moment: Nach einer zunächst abgewehrten Ecke brachte De Bruyne den Ball erneut in den Strafraum, diesmal flach auf seinen Kapitän, der sich nach hinten abgesetzt hatte und den Ball per feinem Direktschuss unhaltbar im Tor versenkte (49.). Nach dem erleichternden, hochverdienten 2:0 ließ Palace weiter nach, ManCity aber blieb torhungrig.

Zunächst traf De Bruyne von der Strafraumkante aus flach ins rechte Eck (59.), Sterling stellte nach Kopfball-Vorarbeit des eingewechselten Zabaleta zum 4:0 (82.). Und in der Nachspielzeit legte De Bruyne (zwei Assists, ein Tor) per Freistoß Otamendi noch den 5:0-Endstand auf (90.+3). Nur dem stets engagierten Sané wollte einfach kein Scorerpunkt gelingen. Gleich mehrmals scheiterte der Ex-Schalker an Keeper Hennessey, der noch Schlimmeres verhinderte.

In der Tabelle steht ManCity jetzt knapp vor Liverpool, und das Restprogramm ist aussichtsreich: Das Heimspiel gegen Palace war das erste von drei in Folge, ehe es am letzten Spieltag noch nach Watford geht. Der Totalschaden - kein Titel und dann nicht mal Champions League nächstes Jahr - wird wohl noch abgewendet.

Swansea profitiert von Hulls Heimpleite gegen Absteiger Sunderland

Marco Silva

Erste Heimniederlage seit über drei Jahren: Hull-Trainer Marco Silva. imago

Im Keller musste Hull City im Anschluss einen völlig unerwarteten Rückschlag hinnehmen. Der Aufsteiger, mit zwei Punkten vor dem Tabellen-18. Swansea in den Spieltag gegangen, unterlag dem bereits feststehenden Absteiger Sunderland zuhause mit 0:2 - zwei wahnwitzige Serien endeten dabei: Hulls Trainer Marco Silva, zuvor Coach bei Sporting Lissabon und Olympiakos Piräus, kassierte seine erste Heimniederlage seit dem 30. März 2014. Und das 1:0 von Jones war Sunderlands erstes Kopfballtor der ganzen Saison - im 35. Spiel. Dass Torjäger Defoe in der Nachspielzeit das 2:0 erzielte, passte auch noch: Er hatte über 1000 Minuten auf einen Treffer gewartet.

Nach Hull überraschendem Ausrutscher nutzte Swansea City die Gunst der Stunde und kletterte durch den 1:0-Erfolg gegen Everton auf Kosten der Tigers aus der Abstiegszone. Llorente köpfte in der 29. Minute nach Flanke von Jordan Ayew das Tor des Abends - es war sein siebtes Kopfballtor in dieser Saison. Ligabestwert! In der zweiten Hälfte ließ Swansea zahlreiche gute Möglichkeiten aus, brachte den Sieg gegen schwache Toffees aber über die Zeit. Zwei Spieltage vor Schluss liegen die Waliser nun einen Punkt vor Hull. Nach dem Erfolg des Swans steht auch fest, dass der FC Middlesbrough als zweiter Absteiger feststeht, wenn er am Montagabend nicht bei Chelsea gewinnt.

jpe/ski