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China Connection: Arsenal-Legende Tony Adams soll den FC Granada vor dem Abstieg aus der Primera Division retten

Früherer Arsenal-Profi überraschend zum Trainer ernannt

China Connection: Adams soll Granada retten

Überraschende Personalie: Tony Adams ist der neue Trainer beim FC Granada.

Überraschende Personalie: Tony Adams ist der neue Trainer beim FC Granada. imago

Adams war als Trainer bislang mäßig erfolgreich - zuletzt 2011 in Aserbaidschan bei Qäbäla FC tätig. Er ist ein enger Vertrauter von Granadas chinesischem Besitzer Jiang Lizhang und fungiert in dessen Unternehmen DDMC auch als Vizepräsident. Vergangene Woche hatte Lizhang den 50-Jährigen zum Sportdirektor ernannt, nun soll er die Andalusier aber als Trainer noch zum Klassenerhalt führen - um dann wohl wieder in den Hintergrund zu treten.

Granada hat sieben Spieltage vor Schluss sieben Punkte Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz, nur ein Zähler wurde in den vergangenen sechs Spielen eingefahren. Nach fünf Jahren in "La Liga" droht der Abstieg. Ob ausgerechnet Adams, der in Granada bereits der vierte Trainer der laufenden Spielzeit ist, diesen abwenden kann? Der 50-Jährige übernehme den Posten zunächst bis Saisonende, teilte der Klub am Montag mit. Man habe "vollstes Vertrauen" in Adams.

Legende bei Arsenal - Mäßiger Erfolg als Trainer

Mit dem FC Arsenal wurde Adams als Profi zwischen 1983 und 2002 viermal Meister und gewann dreimal den FA Cup. 2002 beendete er seine Karriere nach 669 Pflichtspielen für die Gunners, deren Kapitän er 14 Jahre lang war. Bei seinen Trainerstationen in England (2003/04 Wycombe Wanderers und 2008/09 FC Portsmouth) war er mäßig erfolgreich.

Seine Zeit in Aserbaidschan (2010/11 als Trainer, danach als Sportdirektor) weckte die Aufmerksamkeit von Lizhang, der Adams als Sportdirektor beim chinesischen Erstligisten Chongqing Dangdai Lifan installierte. Ende 2016 wurde er nach Granada geschickt, um dort neue Strukturen einzuführen.

Lizhang, der Journalist war, ehe er mit Sportmarketing reich wurde, hatte den FC Granada vergangenen August von der Pozzo-Familie (Udinese Calcio, FC Watford) gekauft. Er ist zudem Mitbesitzer der Minnesota Timberwolves (NBA) und hält Mehrheitsanteile beim belgischen Klub OH Leuven.

Mittelfristiges Ziel: das Tabellenmittelfeld der Primera Division

"Ich glaube, dass die Strukturen, die wir hier einführen, den Klub mit etwas Geduld wieder dahin bringen, wo wir ihn haben wollen", sagte Adams bei seiner Vorstellung als Sportdirektor vergangene Woche. Man wolle den Klub ins Mittelfeld der Primera Division führen - mit Spielern, die auch Granada gehören (die Pozzo-Familie hatte immer wieder Profis auf Leihbasis zwischen ihren Klubs hin- und hergeschoben, Anm.d.Red.) und mit einer Nachwuchsakademie, die höchsten Ansprüchen genügen und lokale und spanische Spieler hervorbringen soll.

Und der Präsident? "Wenn es irgendwann ein chinesischer Spieler in die erste Mannschaft schafft, wäre das für ihn das Sahnehäubchen. Aber er wird ganz sicher nicht darauf bestehen."

ski