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Eklat bei Arsenal: Warum Sanchez wohl wirklich fehlte

Arsenal-Star in Liverpool überraschend nur auf der Bank

Eklat bei Arsenal: Warum Sanchez wohl wirklich fehlte

Taktikopfer oder doch eher abgestraft? Alexis Sanchez saß in Liverpool völlig überraschend auf der Bank.

Taktikopfer oder doch eher abgestraft? Alexis Sanchez saß in Liverpool völlig überraschend auf der Bank. picture alliance

Das 1:3 beim FC Liverpool war nicht nur ein weiterer Rückschlag für Arsenal im Kampf um die Champions-League-Qualifikation, es war vor allem eine weitere Niederlage für Arsene Wenger. Er hatte mit seiner Aufstellung, zu der Toptorjäger Alexis Sanchez nicht gehörte, offensichtlich danebengelegen . Doch warum wählte er sie überhaupt?

Direkter spielen, die Lufthoheit ausnutzen und sich damit Liverpools Pressing zu entziehen - so begründete Wenger kurz vor und kurz nach dem Spiel sinngemäß eine Entscheidung, die niemand verstand: Sanchez ist schließlich ohne jeden Zweifel der wichtigste Spieler in Wengers Kader. Den Chilenen hatte er als Joker vorgesehen, und tatsächlich hob er Arsenals Offensivspiel in der zweiten Hälfte, als es schon 0:2 stand, auf ein anderes Niveau.

"Ich leugne nicht, dass Alexis Sanchez ein großartiger Spieler ist", meinte Wenger hinterher. "Eine Entscheidung wie diese ist nicht leicht, aber man muss zu ihr stehen." Doch begründete er sie überhaupt korrekt? Sehr wahrscheinlich nämlich trug ein Vorfall aus der vergangenen Woche ebenfalls zu Sanchez' Degradierung bei, wenn nicht gar ausschließlich.

Sanchez stürmte offenbar aus einer Trainingseinheit - es passt ins Bild

Seit Sonntagabend berichten quasi alle englischen Medien, auch die hochseriösen wie BBC und "Guardian", darüber, dass Sanchez vorzeitig aus einer Trainingseinheit in der Vorbereitung auf das Liverpool-Spiel gestürmt sei - und sich ein lautstarkes Wortgefecht mit Teamkollegen geliefert habe, als diese ihn nach dem offiziellen Ende der Einheit in der Kabine vorfanden und zur Rede stellten.

Es passt in das Bild, das Arsenal allgemein und Sanchez selbst seit Wochen abgeben. Hier ein Klub, der bestenfalls auf der Stelle tritt, dort sein bester Stürmer, der darüber so frustriert ist, dass er es kaum verbergen kann: Wie Sanchez beispielsweise nach dem frustrierenden 3:3 in Bournemouth seine Handschuhe wegfeuerte und in die Katakomben stapfte oder nach dem Gegentor zum 1:5 im Champions-League-Achtelfinalhinspiel bei den Bayern sekundenlang einsam an der Seitenlinie kauerte , zeigte allen, wie sehr es in ihm rumort.

Sanchez' Verlängerung ist inzwischen unwahrscheinlicher als Wengers

Und wie Mesut Özils läuft auch Sanchez' Vertrag 2018 aus. Inzwischen wäre seine Vertragsverlängerung überraschender als die seines Trainers, den die Klubführung so gerne halten würde, viele Fans aber nicht mehr. So viele Probleme, so viele offene Fragen: Vor dem Rückspiel gegen Bayern am Dienstag (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de) brodelt es bei Arsenal.

jpe