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3:2! Ibrahimovic köpft ManUnited zum Ligapokalsieg

Southampton liefert in Wembley eine starke Leistung ab

3:2! Ibrahimovic köpft ManUnited zum Ligapokalsieg

Entscheidung kurz vor Schluss: Zlatan Ibrahimovic köpft in Wembley zum 3:2 ein.

Entscheidung kurz vor Schluss: Zlatan Ibrahimovic köpft in Wembley zum 3:2 ein. imago

Ob es an der 15-tägigen Pause seit dem letzten Spiel samt Sonnentrainingslager in Spanien lag? Jedenfalls überraschte Southampton die Red Devils, die im gleichen Zeitraum drei Pflichtspiele absolviert hatten, mit einer überaus schwungvollen Anfangsphase, in der sie den Rekordmeister vor so einige Probleme stellten.

Saints-Tor zu Unrecht aberkannt

Ein falscher Pfiff brachte die Saints um die frühe Belohnung für den beherzten Auftritt: Cedric ließ Rojo an der rechten Strafraumseite alt aussehen und passte in die Mitte, wo Neuzugang Gabbiadini vollendete (11.). Doch die Fahne des Assistenten war oben, der Treffer zählte wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung des Italieners nicht. Fehlentscheidung!

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Bitter für die Saints, denn wenig später führte der Favorit: Nachdem der frühere Stuttgarter Romeu 25 Meter vor dem Tor Herrera gefoult hatte, trat Ibrahimovic zum Freistoß an und zirkelte den Ball über die Mauer - in der Davis nicht hochsprang - zum 1:0 ins Netz (19.). Der 25. Pflichtspieltreffer des Schweden in dieser Saison. Und United legte eiskalt nach. Die Saints ließen dem Favoriten, bei dem Schweinsteiger im Übrigen nicht im Kader stand, viel zu viel Platz, am Ende schloss Lingard überlegt zum 2:0 ab (38.).

Von 0:2 auf 2:2 - Gabbiadini braucht nicht lange

Doch geschlagen gab sich Southampton noch lange nicht. Im Gegenteil: In der Nachspielzeit der verkürzte Gabbiadini nach Hereingabe von Ward-Prowse auf 1:2. Und drei Minuten nach Wiederanpfiff glich der Winter-Neuzugang vom SSC Neapel sogar aus, als er aus der Drehung geistesgegenwärtig zum 2:2 abschloss. Alles wieder offen!

Manolo Gabbiadini

Ausgleich! Die Saints feiern das 2:2 von Manolo Gabbiadini (2.v.r.) mit ihren Fans. imago

80.000 Zuschauer in Wembley sahen ein packendes Finale - was vor allem an Southampton lag. United blieb nach Standards anfällig: Nach einer Ecke setzte Romeu den Ball per Kopf an den Pfosten (64.). Auf der anderen Seite hatte Lingard die erneute Führung auf dem Fuß, jagte den Ball aber über das Tor (76.). Zum Ende der Partie hin wurden die Red Devils wieder ein wenig stärker. Den Unterschied machte letztlich Ibrahimovic aus. Nach Herreras Flanke von rechts war der Schwede zum 3:2-Siegtreffer ein (87.). Der Schlusspunkt eines mitreißenden Endspiels, in dem Southampton den Sieg mindestens genauso, wenn nicht sogar ein Stückchen mehr verdient gehabt hätte.

In einem Spiel, in dem der Gegner über weite Strecken besser war als wir und es verdient gehabt hätte, die Verlängerung zu erreichen, hat er den Unterschied gemacht und uns den Pokal gebracht.

José Mourinho über Zlatan Ibrahimovic

"Dafür bin ich hergekommen: um zu gewinnen - und ich gewinne", sagte Matchwinner Ibrahimovic direkt nach Spielschluss. José Mourinho war natürlich voll des Lobes für seinen Schützling: "Er hat das Spiel für uns gewonnen, weil er herausragend war", sagte der Portugiese, der mit seinem vierten Ligapokal-Triumph (drei mit Chelsea) zu den Rekordsiegern Sir Alex Ferguson und Brian Clough aufschließt: "In einem Spiel, in dem der Gegner über weite Strecken besser war als wir und es verdient gehabt hätte, die Verlängerung zu erreichen, hat er den Unterschied gemacht und uns den Pokal gebracht."

Premiere! Noch kein United-Trainer schaffte Titel in der ersten Saison

Manchester United

Ligapokalsieger 2017: Manchester United feiert in Wembley. imago

Mourinho hat damit geschafft, was noch keinem Trainer bei Manchester United vor ihm gelang: einen Titel in seiner ersten Saison zu gewinnen. Vom "Sky"-Reporter auf seine Gefühlslage angesprochen, sagte Mourinho: "Ja, ich bin ein bisschen emotional. Es ist immer etwas Besonderes zu gewinnen. An dem Tag, an dem ich nicht emotional bin, wenn ich gewinne, gehe ich nach Hause."

2005 hatte Mourinho mit Chelsea erstmals den Ligapokal geholt. Die Initialzündung für die erfolgreiche Zeit der Blues, die mit dem "Special One" zweimal Meister wurden. Ob der Sieg von Wembley für Manchester United einen ähnlichen Effekt hat, muss sich erst noch zeigen. Mit dem FA Cup (Viertelfinale bei Chelsea) und der Europa League (Achtelfinale gegen FK Rostov) haben die Red Devils noch zwei Titel-Eisen im Feuer.

ski