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"Kein toller Grätscher": Wenger watscht Xhaka ab

Arsenal-Neuzugang aus Gladbach erneut gesperrt

"Kein toller Grätscher": Wenger watscht Xhaka ab

Nicht schon wieder: Granit Xhaka nach seinem Platzverweis gegen Burnley.

Nicht schon wieder: Granit Xhaka nach seinem Platzverweis gegen Burnley. imago

Granit Xhaka hat eine Sammelleidenschaft, die nicht jedem gefällt: Er sammelt Karten auf dem Fußballplatz, ungewollt, aber regelmäßig. Seit April 2014 ist er in Verein und Schweizer Nationalmannschaft insgesamt neunmal vom Platz geflogen, letztmals am vergangenen Wochenende gegen Burnley (2:1) wegen einer beidbeinigen Grätsche in der gegnerischen Hälfte. Und das macht seinem Trainer, der für ihn im Sommer angeblich 45 Millionen Euro an Borussia Mönchengladbach zahlte, merklich zu schaffen.

"Er muss sein Spiel besser kontrollieren", hatte Arsene Wenger schon unmittelbar nach dem Spiel geschimpft. "Er darf nicht die Mannschaft mit seinen Grätschen bestrafen." Einen Spieler öffentlich so zu kritisieren, das kennt man von Wenger eigentlich nicht. Umso bemerkenswerter, dass er es am Donnerstag gleich noch mal tat.

"Ich finde, er ist kein toller Grätscher", wurde Arsenals Trainer vor dem Gastspiel bei Liverpool-Bezwinger Southampton in der 4. FA-Cup-Runde am Samstag (18.30 Uhr) erneut deutlich. Xhaka sitzt dabei Teil eins seiner Vier-Spiele-Sperre ab - wäre es seine erste Rote Karte in dieser Saison gewesen, hätte er nur dreimal zuschauen müssen.

"Er beherrscht die Technik nicht gut"

"Seine Entscheidungen auf dem Platz trifft er ziemlich intelligent", so Wenger weiter, "aber die Art, wie er grätscht, ist nicht sehr überzeugend. Er beherrscht die Technik nicht gut. Ich möchte ihn ermutigen, auf seinen Füßen zu bleiben. Grätschen ist eine Technik, die man in jungem Alter lernen muss. Man kann sie verbessern, aber im direkten Duell mit einem Gegenspieler ist es besser, wenn man stehen bleibt."

Eine öffentliche Maßregelung, die es in sich hat - die gleichzeitig aber auch ausdrückt, wie schmerzhaft Xhakas abermalige Absenz für Wenger ist. Sein Appell: "Er muss daraus lernen. Wir müssen in einer sehr wichtigen Saisonphase auf ihn verzichten. Hoffentlich kommen wir da durch." Zumal voraussichtlich noch ein anderer Heißsporn gesperrt fehlen wird: Wenger selbst , der gegen Burnley den Vierten Offiziellen angegangen war.

Xhaka von der Polizei vernommen

Dass Xhaka (19 Ligaeinsätze, ein Tor) nun auch noch in die Schlagzeilen geriet, weil er am Flughafen Heathrow ein weibliches Crew-Mitglied beleidigt haben soll und deshalb von der Polizei vernommen wurde, sorgt zusätzlich für Unruhe. "Ich habe mit ihm darüber gesprochen", berichtet Wenger. "Er streitet es komplett ab."

jpe

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