Mit einem Sieg hätten die Red Devils den Patzer vom FC Liverpool nutzen und den Rückstand auf die Reds auf zwei Zähler verkürzen können. Trainer José Mourinho, dessen Team seit der 1:2-Niederlage Anfang November gegen Fenerbahce kein Pflichtspiel mehr verloren hatte, verzichtete auf Erfolgsgarant Michael Carrick, mit dem United in dieser Saison noch nie verloren hatte (Punkteschnitt: 2,75!). Für ihn durfte Marouane Fellaini von Beginn an ran.
Viele Fehlpässe - Mata ins eigene Tor
In einer ereignisarmen Anfangsphase sollte nicht viel passieren, viele Abspielfehler bestimmten im bet365-Stadium über die kompletten 90 Minuten das Geschehen, Torabschlüsse gab es in der Anfangsphase keine. Jubeln durfte zunächst der Großteil der 27.423 Zuschauer, als Juan Mata den Ball nach einer scharfen Hereingabe von Erik Pieters ins eigene Tor bugsierte (19.). Die Gäste aus Manchester wirkten von dem plötzlichen Rückstand durchaus beeindruckt und hatten weiterhin Probleme, ein geordnetes Spiel aufzuziehen - es fehlte die Leichtigkeit, das Tempo.
Premier League - 22. Spieltag
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United wird stärker, bleibt aber unpräzise
Erst nach rund einer halben Stunde fand der englische Rekordmeister in die Partie, ließ aber durch Mata (33.), Zlatan Ibrahimovic (36.) und den sonst nahezu unsichtbaren Henrikh Mkhitaryan (38.) vielversprechende Gelegenheiten aus. Kurz vor der Pause drängte das Mourinho-Team weiter auf den Ausgleich, aber Stoke-Keeper Grant, der bereits im Hinspiel mit zahlreichen Paraden einen Punkt gerettet hatte, reagierte sowohl gegen Fellaini (43.) als auch gegen Paul Pogba (45.) glänzend.
Nach dem Seitenwechsel agierte Manchester weiter dominant, ohne aber wirklich Torgefahr zu versprühen. Erst mit der Hereinnahme von Youngster Marcus Rashford wirkten die Offensivaktionen strukturierter (56.). Die Partie spielte sich überwiegend im Mittelfeld ab, einzig Ibrahimovic (59.) auf Seiten der Gäste und Xherdan Shaqiri (67.) für die Potters kamen in dieser Phase zu Abschlüssen.
Lingard ans Aluminium - Rooney in den Winkel
In der Schlussphase, Mourinho hatte mit Jesse Lingard und Wayne Rooney seine letzten Joker gezogen - Bastian Schweinsteiger saß 90 Minuten auf der Reservebank -, warf United alles nach vorne. Mit mäßigem Erfolg: Rashford (77.), Pogba (79.) und Rooney (81.) fehlte es allesamt an Präzision. Kurz vor Schluss war Lingard nah dran am Ausgleich, aber der 25-Jährige scheiterte am Querbalken (88.).
Ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich nicht enttäuscht bin, den Rekord abzugeben. Trotzdem kann ich ehrlich sagen, dass ich mich für Wayne freue.
Sir Bobby Charlton, der heute von Wayne Rooney als United-Rekordschütze abgelöst wurde
Als alle schon damit rechneten, dass die United-Serie an diesem Spätnachmittag reißen würde, schlug Rooney mit einem fantastischen Freistoß aus 13 Metern halblinker Position zu (90.+4). Es war sein 250. Treffer im Trikot von Manchester United - damit überholte er Sir Bobby Charlton und steigt damit zum alleinigen Rekordtorschützen der Red Devils auf. "Ich bin stolz, für diesen Verein zu spielen. Rekordtorschütze zu sein, ist eine große Ehre", äußerte sich der Stürmer nach Abpfiff. Der Entthronte, der live zugegen war, sah den Rooney-Treffer mit einem lachenden und einem weinenden Auge: "Ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich nicht enttäuscht bin, den Rekord abzugeben. Trotzdem kann ich ehrlich sagen, dass ich mich für Wayne freue."
West Ham siegt erneut ohne Payet
In den Parallelspielen feierte West Ham United den zweiten Sieg im zweiten Spiel ohne Dimitri Payet, der seinen Wechsel nach Marseille erzwingen will. Ein Doppelpack von Kopfballungeheuer Carroll (9./43.) war die Grundlage für einen 3:1-Sieg in Middlesbrough. Auch Everton (später 1:0-Sieg bei Crystal Palace dank Colemans Tor) und West Bromwich (2:0 gegen Sunderland dank Fletcher und Brunt) feierten in der oberen Tabellenhälfte Siege.
