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Römer Triumphe - Turin im Tal der Tränen

Serie A, 20. Spieltag: Lazio bleibt dran

Römer Triumphe - Turin im Tal der Tränen

Auf Kollisionskurs: Turins Gonzalo Higuain im Duell mit dem am Boden liegenden Federico Chiesa.

Auf Kollisionskurs: Turins Gonzalo Higuain im Duell mit dem am Boden liegenden Federico Chiesa. imago

Am Sonntagabend stand in der Serie A der Klassiker zwischen dem AC Florenz und Juventus Turin an. 18 Punkte trennten die beiden Mannschaften vor dem Spieltag, es war das Duell Neunter gegen Erster. Eine klare Sache für die Alte Dame? Keineswegs! Die Viola zeigte sich von ihrer Schokoladenseite und war vom Anpfiff weg die tonangebende Mannschaft. Vor allem im Mittelfeld wusste Florenz zu glänzen, hatte klare Vorteile in puncto Passsicherheit und Raumaufteilung. Auf der anderen Seite wirkte der Serienmeister in einem von vielen Nickeligkeiten gezeichneten Duell etwas fahrig, unkonzentriert und geriet logischerweise dann auch in Rückstand: Ein Bernardeschi-Zuspiel verdelte Kalinic zum 1:0 (37.).

Nach dem Seitenwechsel folgte der nächste Streich der Fiorentina, der aber noch ein paar Diskussionen mit sich brachte. Der Ex-Hamburger Badelj zog aus der zweiten Reihe ab, Youngster Federico Chiesa, der Sohn von Italiens Ex-Nationalspieler Enrico, kreuzte und jubelte ausgelassen nachdem die Kugel im Netz zappelte. Weil Chiesa aber nicht wirklich dran war, wurde das Tor dem Kroaten gutgeschrieben. Die Freude über das 2:0 währte aber nicht lange, denn Juve antwortete postwendend: Khediras Flanke von links rutschte durch zu Higuain, der in typischer Torjägermanier den Anschluss markierte (58.). Nach dem 1:2 kippte das Spiel ein wenig. Turin drängte fortan mehr auf den Ausgleich, während Florenz zunehmend auf Zeit spielte und das Ergebnis scheinbar nur noch halten wollte. Ein Vabanque-Spiel, das am Ende gutging, auch weil Higuain nach einem Freistoß aus kürzester Distanz nur Tatarusanu anköpfte (82.) und Dybala verzog (89.).

Roma siegt dank Nainggolan

Radjia Nainggolan

Kapitän Nainggolan trifft per Direktabnahme zur Roma-Führung in Udine. Getty Images

Die Niederlage tut Juve doppelt weh, denn zuvor hatte die Konkurrenz vorgelegt. Die Roma setzte sich am Sonntagnachmittag mit 1:0 bei Udinese Calcio durch und verteidigte durch den zweiten Sieg im zweiten Spiel des Jahres Rang zwei. Dabei hatte Roma-Coach Luciano Spalletti einige Personalfragen zu klären, denn neben Kapitän de Rossi fehlte auch der deutsche Nationalverteidiger Rüdiger wegen einer Sperre, Perotti meldete sich verletzt ab. Trotz der Ausfälle dominierte die Roma die Anfangsphase, Dzeko (2.) und El Shaarawy (6.) hatten die frühe Führung auf dem Fuß. Diese gelang dann Nainggolan in der 12. Minute nach tollem Strootman-Pass. Nur wenige Minuten später bot sich Dzeko die Möglichkeit zum 2:0, doch der Bosnier jagte einen Handelfmeter weit über das Tor (17.).

Der verschossene Strafstoß sorgte für einen Bruch im Spiel. Udine witterte Morgenluft und wurde immer stärker, die Roma verlor Spielanteile. Die Partie war nun ausgeglichen, für Udine vergab Thereau in der 44. Minute die größte Chance auf den Ausgleich. Auf Augenhöhe ging es auch nach dem Seitenwechsel weiter, die Zuschauer konnten einige Chancen hüben wie drüben bestaunen. Gegen Ende der Partie erhöhte Udine dann das Risiko, was wiederum der Roma genügend Räume zum Kontern bot. Doch Dzeko (82., 86.) ließ zwei Chancen zur vorzeitigen Entscheidung liegen, so dass die Roma bis zur Schlusssekunde um den knappen 1:0-Arbeitssieg bangen musste.

Auch Lazio und Napoli erfolgreich - Gasperini muss auf die Tribüne

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Dem Spitzenduo auf den Fersen bleiben weiterhin der SSC Neapel und Lazio Rom. Die Süditaliener setzten sich gegen Kellerkind Delfino Pescara mit 3:1 durch und festigten ihren dritten Tabellenrang. Die Tore für Napoli erzielten Tonelli (47.) und Hamsik (49.) mit einem Doppelschlag unmittelbar nach dem Seitenwechsel, Mertens markierte dann in der 86. Minute den dritten Treffer. Für Pescara erzielte Caprari in der vierten Minute der Nachspielzeit immerhin noch den Ehrentreffer.

Für Lazio Rom lief es im Heimspiel gegen Atalanta Bergamo zunächst alles andere als rund. Petagna sorgte in der 21. Minute für die Führung für die Gäste. Als alles nach einem 0:1 nach 45 Minuten hindeutete, war Milinkovic-Savic Sekunden vor dem Pausenpfiff mit dem Ausgleich zur Stelle. Und in Durchgang zwei war es der Ex-Dortmunder Immobile, der vom Punkt aus die Nerven behielt und in der 68. Minute das 2:1-Siegtor markierte. Atalanta-Trainer Gian Piero Gasperini erlebte den Abpfiff nicht von der Bank aus, der 58-Jährige wurde wegen laustarken Reklamierens auf die Tribüne verwiesen!

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