Int. Fußball

"Missverständnis"? UEFA schließt Partizan aus

Serbien: Verstoß gegen Financial Fairplay

"Missverständnis"? UEFA schließt Partizan aus

Harte Strafe der UEFA: Uros Djurdjevic und Partizan wurden ausgeschlossen.

Harte Strafe der UEFA: Uros Djurdjevic und Partizan wurden ausgeschlossen. imago

Die Sanktion der UEFA ist eine Reaktion auf angehäufte Schulden des Klubs. Partizan schuldet alleine dem Staat knapp 2,5 Millionen Euro an Sozialabgaben und Steuern. Die harte Strafe begründete die UEFA damit, dass der Klub die finanziellen Regelungen bereits zum dritten Mal in den vergangenen fünf Jahren missachtet habe. "Aufgrund der außergewöhnlichen Umstände ist das Urteil gerechtfertigt und soll eine abschreckende Wirkung entfalten", hieß es in einer Begründung des Finanz-Kontrollorgans.

Schon 2013 war Partizan Belgrad aufgrund ähnlicher Vergehen auf Bewährung von allen europäischen Wettbewerben ausgeschlossen worden. Damals hatten die Serben binnen einer gesetzten Frist einen Nachweis über die nachträgliche Ordnung der Finanzen erbracht und durften daraufhin wieder am internationalen Spielbetrieb teilnehmen.

Partizan Belgrad - Vereinsdaten
Partizan Belgrad

Gründungsdatum

04.10.1945

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Auf ein ähnliches Prozedere hatten die Belgrader wohl auch diesmal gehofft, da sie unmittelbar nach Bekanntgabe der Strafe mitgeteilt hatten, alle Forderungen bis Donnerstag begleichen zu wollen. Ohnehin wertet man die UEFA-Mitteilung als Androhung einer Strafe für den Fall, dass die Schulden nicht fristgemäß beglichen werden. Das zumindest beteuert Vereinspräsident Milorad Vucelic, der zudem versprach, bis "spätestens Anfang kommender Woche" alles geklärt zu haben. Mit Blick auf die Schulden gegenüber dem Staat beteuerte Generaldirektor Milos Vazura, dass es "sich um ein Missverständnis handelt. Wahrscheinlich haben sie sich geirrt, weil wir die Restrukturierung unserer Steuerschulden erst am letzten Tag eingereicht hatten."

Missverständnis oder nicht: Bleibt die UEFA bei ihrer ausgesprochenen Strafe, dann bliebe den Belgradern als letztes Mittel nur noch der Gang vor den internationalen Sportgerichtshof in Lausanne (CAS).

drm