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Liverpool siegt mit dunklem Schatten - Wahnsinn in Swansea

13. Spieltag: Leicesters kuriose Zahlen

Liverpool siegt mit dunklem Schatten - Wahnsinn in Swansea

Wenn eine große Last abfällt: Der FC Liverpool feiert das 1:0 durch Divock Origi.

Wenn eine große Last abfällt: Der FC Liverpool feiert das 1:0 durch Divock Origi. imago

Vorige Woche hatte Jürgen Klopp demonstrativ über das 0:0 in Southampton gejubelt , an diesem Samstag jedoch fiel das Feiern schwer, obwohl der FC Liverpool den AFC Sunderland mit 2:0 niedergekämpft hatte. Über dem Sieg, mit dem Liverpool zumindest vorübergehend Platz eins der Premier League zurückerobert hat, lag ein düsterer Schatten.

Und so war der Knackpunkt dieses Spieles auf ein Tor wohl nicht das erleichternde 1:0 von Origi, der in der 75. Minute die drückende Überlegenheit der Reds (rund 80 Prozent Ballbesitz) mit einem herrlichen, aber nicht unhaltbaren Schlenzer aus spitzem Winkel belohnt hatte; sondern ein vermeintlich harmloser Pressschlag aus Minute 29: Philippe Coutinho, mit fünf Toren und fünf Vorlagen Klopps formstarker Topscorer, musste sich nach einem Duell mit Ndong abtransportieren lassen, das rechte Bein gleich fixiert. Sein rechter Knöchel war derart hässlich verdreht, dass alles andere als ein längerfristiger Ausfall eine schöne Überraschung wäre.

Klopp brachte mit Origi immerhin den Siegtorschützen, anfangs hatte er erstmals seit dem zweiten Spieltag der Vorsaison (!) zum zweiten Mal in Folge dieselbe Startelf in der Liga aufgeboten. Sunderland, Tabellenvorletzter mit zuvor zwei Siegen am Stück, bot gegen den Titelaspiranten eine knallharte Abwehrmauer auf. Seine Ankündigung, einen Doppeldecker-Bus vor dem Tor zu parken , machte Trainer David Moyes zum Ärger von Firmino & Co. wahr.

Liverpool tat sich schwer, Klopp animierte in der zweiten Hälfte mit wilden Gesten das Publikum. Lovren per Kopf (37.) und Can vom Strafraumrand (65.) hatten lange die wohl besten Gelegenheiten, sonst fehlte oft das letzte Zuspiel. Erst Origi nahm seinem Team die Last, Milner verwandelte in der Nachspielzeit schließlich einen berechtigten Foulelfmeter (Ndong an Mané) zum 2:0-Endstand.

Liverpool hat damit seine heimlichen Titelambitionen unterstrichen - und doch ein wenig geschwächt: Coutinho wäre auf Dauer wohl nur schwer zu ersetzen.

Swansea: 3:1, 3:4, 5:4! - Leicesters kuriose Zahlen

Wildere Szenen spielten sich am Samstagnachmittag in Swansea ab: Die Waliser führten im Krisenduell gegen Crystal Palace bis zur 74. Minute mit 3:1, lagen zehn Minuten später auf einmal mit 3:4 zurück - und gewannen durch einen Llorente-Doppelpack in der Nachspielzeit doch noch mit 5:4! Der Ex-Hoffenheimer Sigurdsson, der selbst per Freistoß zum 1:1 traf, war an vier der fünf Treffer irgendwie beteiligt.

Und der Meister? Leicester rettete gegen Aufsteiger Middlesbrough durch einen Slimani-Elfmeter in der Nachspielzeit ein 2:2 - und hat jetzt in der Premier League exakt so viele Punkte wie in der Champions League, nur eben dort acht Partien mehr dafür gebraucht. Es riecht nach Abstiegskampf bei den Füchsen.

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jpe