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Juve will 581 Mio. Euro Entschädigung für Zwangsabstieg

Gewaltige Summe soll Verluste ausgleichen

Juve will 581 Mio. Euro Entschädigung für Zwangsabstieg

"Bye Bye Juve": Fans von Reggina Calcio verabschiedeten Juventus Turin 2006 in die Zweitklassigkeit.

"Bye Bye Juve": Fans von Reggina Calcio verabschiedeten Juventus Turin 2006 in die Zweitklassigkeit. imago

Wegen des Zwangsabstiegs aus der Serie A 2006 fordern die Rechtsanwälte der Alten Dame nun stolze 581 Millionen Euro Entschädigung vom italienischen Fußballverband (FIGC). Diese Summe soll den Verlust von abgetretenen Sponsoren im Zuge des Abstiegs sowie die nicht erzielten Einnahmen aus den verpassten Erstliga-Spielen und der TV-Übertragungsgelder ausgleichen. Das berichtete die Sporttageszeitung "Gazzetta dello Sport".

Juve reichte den Antrag beim Staatsrat in Rom ein, obwohl ein Verwaltungsgericht zuvor eine ähnliche Entschädigungsforderung in Höhe von 444 Millionen Euro bereits abgelehnt hatte.

Hintergrund: Der Manipulationsskandal erschütterte Italiens Fußball kurz nach dem WM-Triumph 2006. Der damalige Juve-Manager Luciano Moggi soll mit Hilfe von korrupten Schiedsrichtern Spiele zu Gunsten der Turiner manipuliert haben. Der Rekordmeister wurde hernach aus der Serie A verbannt, zudem wurden die Titel 2005 und 2006 annulliert.

Neben Juventus Turin mussten damals nach einem ersten Urteil auch Lazio Rom und Florenz in die Serie B absteigen. Der mitangeklagte AC Mailand hätte in jenem Jahr auf die Teilnahme an der Champions League verzichten müssen, weil den Rossoneri in erster Instanz 44 Punkte waren abgezogen worden.

In zweiter Instanz durften Lazio und Florenz mit Punktabzügen doch in der Serie A bleiben. Milans Abzug wurde derweil so reduziert, dass es noch für die CL-Qualifikation reichte. Juve dagegen musste runter - startete jedoch mit "nur" 17 statt 30 Minuspunkten.

cfl/sid