Int. Fußball

US-Verband trennt sich von Klinsmann

52-Jähriger nach Pleiten in der WM-Qualifikation entlassen

US-Verband trennt sich von Klinsmann

Nicht mehr US-Nationaltrainer: Jürgen Klinsmann.

Nicht mehr US-Nationaltrainer: Jürgen Klinsmann. imago

"Wir haben eine schwierige Entscheidung getroffen. Wir möchten Jürgen für seine Arbeit und Hingabe in den vergangenen fünf Jahren danken", erklärte Verbandsboss Sunil Gulati in einem offiziellen Statement auf der Verbands-Website.

Gulati dankte Klinsmann für "beachtliche Leistungen" während seiner Amtszeit, allen voran das Erreichen des Achtelfinals der WM 2014, als sich das US-Team in der Gruppe als Zweiter hinter Deutschland durchsetzte, in der Runde der letzten 16 dann aber an Belgien scheiterte.

Trainersteckbrief Klinsmann
Klinsmann

Klinsmann Jürgen

WM-Qualifikation Nord- und Mittelamerika - Tabelle - Endrunde
Pl. Verein Punkte
1
Mexiko Mexiko
21
2
Costa Rica Costa Rica
16
3
Panama Panama
13

Gulati hob auch die Bedeutung von Klinsmanns Arbeit hinter den Kulissen hervor. "Er hielt alle dazu an, auf neue Art über Dinge zu denken. Dank seiner Bemühungen sind wir als Organisation gewachsen und werden von seiner Arbeit noch Jahre profitieren."

Angesichts der Form und Entwicklung der Mannschaft und den Ergebnissen in der WM-Qualifikation sei man jedoch zur Überzeugung gelangt, dass eine neue Richtung einzuschlagen sei. Nach der bitteren 1:2-Heimpleite gegen den Erzrivalen Mexiko und der peinlichen Vorführung in Costa Rica (0:4) steht das US-Team in der entscheidenden Qualifikationsrunde Nord- und Mittelamerikas auf dem letzten Platz. Der während seiner Amtszeit nie unumstrittene Nationalcoach war daraufhin stark in die Schusslinie geraten .

Gegen die zunehmende Kritik an seiner Arbeit hatte sich Klinsmann, unlängst zum DFB-Ehrenspielführer ernannt , noch am Sonntagabend öffentlich gewehrt. "Fakt ist, dass wir jüngst zwei Spiele verloren haben. Fußball ist emotional, doch viele Leute ziehen voreilige Schlüsse, ohne Ahnung vom Innenleben der Mannschaft oder vom Fußball zu haben", sagte Klinsmann im Gespräch mit der "New York Times", räumte aber auch ein: "Ich habe nicht gesagt, dass ich mir nichts vorzuwerfen habe."

Arena heißester Kandidat auf die Nachfolge

Bis zum nächsten Qualifikationsspiel im März 2017 wolle man sich neu formieren, erklärte Verbandsboss Gulati nun. Details will er am Dienstag in einer Telefonkonferenz erläutern. Als heißester Anwärter auf Klinsmanns Nachfolge gilt sein Vorvorgänger Bruce Arena.

Klinsmann war seit 2011 im Amt, 2013 gewann er mit seinem Team vor heimischen Publikum den Gold Cup. Im Vorjahr scheiterte das US-Team bei der Kontinentalmeisterschaft allerdings schon im Halbfinale an Jamaika. Bei der Copa America im Sommer waren die USA erst im Halbfinale gegen Vize-Weltmeister Argentinien ausgeschieden.

ski