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Drama im Derby! Perisic gleicht in der Nachspielzeit aus

Serie A, 13. Spieltag: Roma patzt, Juve sieben Punkte vorne

Drama im Derby! Perisic gleicht in der Nachspielzeit aus

Setzte den Schlusspunkt in einem packenden Mailänder Derby: Inters Ivan Perisic.

Setzte den Schlusspunkt in einem packenden Mailänder Derby: Inters Ivan Perisic. Getty Images

Der frühere Wolfsburger Perisic hat den neuen Inter-Coach Stefano Pioli im Mailänder Derby mit seinem späten Ausgleich in der Nachspielzeit vor einer Pleite zum Einstand bewahrt. Im Derby gegen den wieder erstarkten AC Mailand war Inter im ersten Durchgang das mutigere Team und vergab durch Perisic und Kondogbia jeweils per Kopf gute Chancen zur Führung. Die gelang auf der anderen Seite dem Spanier Suso in bester Robben-Manier ein wenig aus dem Nichts (43.).

Auch nach dem Wechsel blieb das Derby packend. Candreva glich für Inter mit einem sehenswerten 22-Meter-Kracher aus (53.), doch nur fünf Minuten später narrte Suso im Strafraum Miranda und stellte den alten Abstand mit seinem zweiten Treffer wieder her (58.). Die Nerazzurri rannten dem erneuten Ausgleich lange Zeit vergeblich hinterher, jubelten in der Nachspielzeit dann aber doch noch: Murillo verlängerte nach einer Ecke an den zweiten Pfosten, wo Perisic zur Stelle war.

Roma schaut in Bergamo in die Röhre

Edin Dzeko

Rückschlag in Bergamo: Edin Dzeko und die Roma kassierten bei Atalanta eine 1:2-Pleite. imago

Mit Atalanta und der Roma trafen in Bergamo zwei der formstärksten Teams der Serie A aufeinander. Und es waren die Gäste, die in der ersten Hälfte dominierten. Die Giallorossi vergaben jedoch gute Chancen (Dzeko, Salah). So musste ein von Toloi verursachter Handelfmeter zur knappen Pausenführung herhalten (Perotti, 40.). Nach dem Wechsel rissen dann die Hausherren das Kommando an sich. Kurios der Ausgleich: Eine flache Hereingabe von Kessie lenkte Roma-Keeper Szczesny nach vorne ab - der Ball prallte Caldara ins Gesicht und von dort ins Tor (62.). In der Nachspielzeit gelang Atalanta das Siegtor. Paredes brachte Gomez im Strafraum zu Fall, der 19-jährige Ivorer Kessie verwandelte den fälligen Elfmeter zum 2:1.

Durch den letztlich verdienten Erfolg rückt Bergamo bis auf einen Punkt an die Roma ran. Gleiches gilt für deren Lokalrivalen Lazio, der sich gegen den CFC Genua mit 3:1 durchsetzte und damit erstmals seit 14 Monaten wieder das erste Spiel nach einer Länderspielpause gewann. Ein sehenswerter Volleyschuss von Felipe Santos brachte Lazio die Führung (11.). Auf den Ausgleich von Ocampos (52.) gaben Biglia (57., Foulelfmeter) und Wallace (66.) die Antwort.

Belottis Doppelpack, Sampdorias wundersame Aufholjagd

Der AC Florenz siegte im toskanischen Derby in Empoli mit 4:0. Bernardeschi und Ilicic trafen jeweils doppelt. Zwei Tore gelangen auch Nationalspieler Belotti, der beim 0:0 gegen Deutschland unlängst den Pfosten traf, beim 2:0-Auswärtssieg des FC Turin vor 3000 Zuschauern in Crotone.

Mit einer unglaublichen Aufholjagd hatte der Sonntag am Mittag begonnen. Europa-League-Teilnehmer Sassuolo lag bei Sampdoria bis sechs Minuten vor Schluss mit 2:0 vorne. Doch dann das: Quagliarella mit seinem 100. Serie-A-Tor (84.) und Muriel (86., 90.+1) drehten den Spieß noch um.

Khedira glänzt - und ein 16-Jähriger strahlt

Sami Khedira

Fit und ausgeruht meldete sich Juventus Turin und vor allem Torschütze Sami Khedira nach der Länderspielpause zurück. Getty Images

Weltmeister Sami Khedira, der von Bundestrainer Joachim Löw zuletzt beim 0:0-Testländerspiel gegen Italien eine Pause spendiert bekam und nicht eingesetzt wurde , führte Rekordmeister Juventus Turin am Samstag zum elften Saisonsieg. Nach dem Patzer der Roma vom Sonntag hat die Alte Dame damit schon wieder sieben Punkte Vorsprung auf Platz zwei.

Beim 3:0 (1:0) des amtierenden Meisters gegen Kellerkind Delfino Pescara um Trainer Massimo Oddo (ehemals aktiv beim FC Bayern München und Milan) traf Khedira nach sauberer Kombination über Juan Cuadrado und Mario Mandzukic zum 1:0 (36.) und bereitete schließlich auch das 2:0 von Mario Mandzukic (Abstauber, 63.) vor. Den Schlusspunkt setzte Hernanes mit einem traumhaften Distanzschuss ins rechte Eck - zwischen Pfosten und Ball passte kaum mehr als ein Blatt Papier (69.).

Am Rande bescherte Juve-Coach Massimiliano Allegri einem seiner Akteure noch ein besonderes Gefühl: Erstmals in seiner Profilaufbahn durfte Moise Kean Serie-A-Luft schnuppern. Das ganz Besondere hierbei: Das Top-Talent der Turiner ist erst 16 Jahre jung. Der am 28. Februar 2000 geborene Spieler ist außerdem der erste Akteur, der in den 2000er-Jahren zur Welt kam ist und einen Einsatz in der höchsten italienischen Liga in der Bilanz stehen hat.

Insigne gebührt der Dank

In den zwei weiteren Samstagsspielen standen sich Chievo Verona und Cagliari (1:0) sowie Udine und Napoli (1:2) gegenüber. Gerade für die Neapolitaner war der Dreier extrem wichtig, um mit aktuell 24 Punkten nicht den Anschluss an die Champions-League-Ränge zu verlieren. Der Dank galt dabei vor allem Lorenzo Insigne. Der italienische Nationalspieler schnürte einen Doppelpack (47. und 57.) und beendete damit seine Durststrecke von 17 Serie-A-Partien ohne eigenes Tor. Das 1:2 von Stipe Perica war somit nicht mehr als Ergebniskosmetik (59.).

ski/mag