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Ligaspiele parallel zur Champions League?

Olsson: "Politik des gegenseitigen Verstehens beenden"

Ligaspiele parallel zur Champions League?

Großer Kritiker der Champions-League-Reform: Christer Olsson.

Großer Kritiker der Champions-League-Reform: Christer Olsson. imago

Bei der Vereinbarung geht es darum, dass auf abendliche Ligaspiele verzichtet wird, wenn die Champions League stattfindet, um dieser mehr Präsenz zu verschaffen. Offiziell heißt es, dass man so den Weg für eine neue Einigung mit der UEFA machen möchte, die dann bis zum 31. März 2017 getroffen werden soll.

Von den 23 stimmberechtigten Ligen in der EPFL stimmten 22 für die Aufhebung des Vertrags. Lediglich die italienische Serie A war dagegen. Nun könnte es also schon bald zu Überschneidungen zwischen nationalen Ligen und Europas Königsklasse kommen, was Olsson aber mit Verweis auf die individuelle Terminplanung der Ligen nicht bestätigte: "Jede Liga trifft ihre eigene Entscheidung."

Die Verhandlungen dürften aber von der umstrittenen Reform der Champions League überschattet werden. Dass der aktuelle Beschluss damit zusammenhängt, daraus machte die Organisation kein Geheimnis: "Die Entscheidung des UEFA-Exekutivkomitees lässt uns keine andere Möglichkeit, als die Politik des gegenseitigen Verstehens zu beenden", sagte EPFL-Chef Lars-Christer Olsson, der die CL-Reform bereits als Skandal bezeichnet hat, weil diese die kleinen Ligen weiter an den Abgrund dränge.

Politik des gegenseitigen Verstehens beenden.

Lars-Christer Olsson

Bei der Champions-League-Reform hatte die UEFA beschlossen, dass die vier Topnationen des UEFA-Nationenrankings von der Saison 2018/19 an zumindest für drei Jahre 16 von insgesamt 32 Startplätzen in der Gruppenphase erhalten - bisher waren es elf. Außerdem sollen die Einnahmen der großen Vereine stärker steigen als die der kleineren Klubs.

"Was die Verteilung der Gelder angeht, sind sich alle Ligen einig, dass der aktuelle Vorschlag der UEFA schlechter ist als der bisherige", sagt Olsson, dem auch die festen Startplätze für die großen Ligen sauer aufstoßen: "Wir sind gegen eine geschlossene Veranstaltung. Es sollte immer möglich sein, sich national für internationale Wettbewerbe zu qualifizieren."

drm