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Glück und Pech für Haraguchi - Iran trauert bei Sieg

WM-Qualifikation Asien am Dienstag

Glück und Pech für Haraguchi - Iran trauert bei Sieg

Er markierte erneut das 1:0: Japans Genki Haraguchi (li.), hier gegen Australiens Ryan McGowan.

Er markierte erneut das 1:0: Japans Genki Haraguchi (li.), hier gegen Australiens Ryan McGowan. Getty Images

Die asiatische WM-Qualifikation läutete am Dienstag das Top-Duell zwischen Australien und Japan ein. Die Socceroos gingen als knapper Tabellenführer der Gruppe B in die Partie nachdem sie am vergangenen Donnerstag nur 2:2 gegen Saudi Arabien gespielt hatten. Für die Samurai Blue war es ein wichtiges Match, denn bei einer Niederlage liefen sie Gefahr, dass neben Australien auch Saudi Arabien enteilen könnte.

Japan, das mit Genki Haraguchi (Hertha BSC), Shinji Kagawa (Borussia Dortmund), Makoto Hasebe (Eintracht Frankfurt) und Gotoku Sakai (Hamburger SV) vier Bundesligaspieler in der Startelf aufbot, überraschte die Mannschaft von Down Under früh und ging durch Haraguchi bereits in der 5. Minute in Führung. Nach einem Ballverlust der Australier an der Mittellinie ging es schnell nach vorne, Haraguchi auf Hasebe, Hasebe auf Honda. Der steckte durch auf Haraguchi, der alleine auf Keeper Ryan zulief, nicht lange fackelte und den Ball rechts am Australier vorbeischob - die 1:0-Führung.

Spielersteckbrief Haraguchi
Haraguchi

Haraguchi Genki

Australien strahlte vor allem über Standard-Situationen Gefahr aus, kam aber aus dem Spiel heraus kaum zu Gelegenheiten. Anders die Japaner, die vor allem durch einen sehr aktiven Haraguchi stets gefährlich waren. Ein Schuss in der 28. Minute ging links vorbei, ein Versuch von Honda nach Vorarbeit durch Haraguchi landete in den Armen von Ryan (29.).

Haraguchi wird zum Pechvogel

Haraguchi, in Durchgang eins noch der beste Mann auf dem Platz, wurde früh in der 2. Hälfte zum Unglücksraben, als er Juric im Strafraum mit einem leichten Bodycheck zu Fall brachte und einen Elfmeter verursachte. Diesen führte Australiens Kapitän Jedinak aus und verwandelte zum Ausgleich (52.). In der Folgezeit wirkte Japan leicht verunsichert und überließ den Australiern das Spiel. Ein Vorstoß über Sakai, dessen Flanke Kobayashi gefährlich per Kopf auf das Tor brachte (74.) und eine gefährliche Flanke von Haraguchi, die der eingewechselte Stuttgarter Takuma Asano um Haaresbreite in der Mitte verpasste (85.), waren die einzigen nennenswerten Gelegenheiten der Japaner. Für Australien sorgte Spiranovic mit einem Kopfball nochmal für Gefahr, doch die Kugel landete auf dem Tornetz (88.). Somit blieb es bei der Punkteteilung, die keines der beiden Teams wirklich weiter bringt.

Lachender Dritter war Saudi-Arabien, das durch den 3:0-Erfolg gegen die Vereinigten Arabischen Emirate vorerst auf Rang 1 kletterte.

Irak bezwang Thailand im Duell der bis dato punktlosen Teams mit 4:0. Mohannad Abdulraheem war auf Iraker Seite der überragende Mann, der alle Treffer erzielte.

Fans in Teheran trauern - Iran besiegt Südkorea an heiligem Feiertag

Die beiden Favoriten der Gruppe A trafen in Teheran aufeinander. Die Partie zwischen dem Iran und Südkorea hatte im Vorfeld für heftige Proteste im Gastgeberland gesorgt: Der von der FIFA gewählte Termin am Todestag des dritten schiitischen Imams Hussein stieß im Iran auf Unverständnis. Hussein gilt in dem persischen Land als heilig, überall finden Trauerzeremonien statt, Partys oder Feiern sind tabu. Doch der Vorstoß des iranischen Fußballverbandes, das Spiel zu verlegen oder in Südkorea austragen zu lassen, stieß auf internationaler Funktionärsebene auf Widerstand.

Die Fans hielten sich an die Aufforderung der religiösen Führung des Landes, am Dienstag auf Gesänge zu verzichten - stattdessen brachten sie schwarze Fahnen und Banner mit religiösen Slogans. Grund zum Jubeln hätten sie gehabt: Die Hausherren gewannen die Partie durch ein Tor von Sardar Azmoun (25.) von Bayerns Champions-League-Gegner FK Rostow mit 1:0 und führen die Gruppe damit an. Auch der zuletzt so formstarke Heung-Min Son konnte die Niederlage für die Südkoreaner nicht verhindern.

Usbekistan zieht durch einen 2:0-Sieg gegen China an Südkorea vorbei auf Platz zwei. Bikmaev (50.) und Shukurov (85.) trafen für die Usbeken. Die ersten drei Punkte fuhr Katar, WM-Gastgeber von 2022, durch einen 1:0-Erfolg gegen Syrien ein.

kid/ski