Mino Raiola hat es längst geschafft: Sein Name ist in der Fußballbranche inzwischen so bekannt wie der manches Profis nicht. Ob Paul Pogba, Zlatan Ibrahimovic, Henrikh Mkhitaryan oder zuletzt Mario Balotelli - der Italiener fädelte allein in diesem Sommer vier spektakuläre Transfers ein und ließ sich dafür kräftig entlohnen .
Berüchtigt ist aber auch Raiolas Geltungsdrang, und den hat er in einem Interview mit der "Gazzetta dello Sport" am Samstag mal wieder befriedigt. Dass Jürgen Klopp den vorige Saison an den AC Mailand verliehenen Balotelli nach dessen Rückkehr nach Liverpool nur bei der Reserve trainieren ließ, wollte Raiola nicht unkommentiert lassen.
"Am Ende", behauptete er in der "Gazzetta dello Sport", "haben sogar die Verantwortlichen zugegeben, dass Klopp falsch lag. Ich will ihn als Trainer nicht bewerten - auch wenn ich ihn für keinen guten Trainer halte -, aber er hat nicht verstanden, dass wir bei Balotelli von einem Menschen reden." Sein Klient habe sich stets vorbildlich verhalten, sich niemals über Einzeltraining beschwert, so Raiola. "Zu sagen, Klopp habe sich falsch verhalten, wäre eine Untertreibung: Er hat sich wie ein Stück Scheiße verhalten."
Dass Balotelli seinem umfangreichen Eskapaden-Datenbank zuletzt keine neuen Einträge hinzufügte, ist richtig. Auch Klopp hatte vor einigen Wochen vom "neuen Balotelli" gesprochen. Gleichzeitig hatte er seinem Stürmer durchaus nachvollziehbar klargemacht, dass er "in seiner momentanen Karrierephase nicht mit vier oder fünf Spielern um einen oder zwei Plätze kämpfen sollte".
Auch aus Deutschland habe es Interesse an Balotelli gegeben
In Nizza, dem Team, das jetzt Lucien Favre trainiert, sind die Einsatzchancen für Balotelli ganz andere. Der 26-Jährige hätte auch woanders hingehen können, sagt Raiola, auch aus Deutschland habe es Interesse gegeben. Doch das Spiel in der Ligue 1 liege Balotelli gerade am besten.
Auch wenn Balotelli lange nicht mehr regelmäßig Fußball gespielt hat: Ein Risiko sei der Transfer für Nizza übrigens nicht, betont Raiola: "Wenn du Glück hast, wirst du mit ihm Meister. Wenn es so lala läuft, landest du unter den besten fünf Mannschaften." Sollte er fit bleiben, "macht er mit Sicherheit 20 Tore".