kicker

Boateng: "Habe bei S04 meinen Stempel fett aufgedrückt"

29-Jähriger im kicker-Interview vor dem Ligastart in Spanien

Boateng: "Habe bei S04 meinen Stempel fett aufgedrückt"

Will mit Las Palmas in der Primera División durchaus für Furore sorgen: Kevin-Prince Boateng.

Will mit Las Palmas in der Primera División durchaus für Furore sorgen: Kevin-Prince Boateng. imago

Von der großen Mode-Metropole in Mailand nach Gran Canaria: Für Boateng der einzig richtige Schritt. "Ich hoffe, ich finde dort den Spaß am Fußball wieder", so der 29-Jährige. Bei Las Palmas genießt der von den Medien sonst umschwärmte Mittelfeldspieler die Ruhe: "Wenn man in der Öffentlichkeit steht, wird man wie in einem Tornado hin- und hergeworfen, obwohl man vielleicht nur in Ruhe geradeauslaufen möchte." Auf Gran Canaria wurde Boateng euphorisch empfangen , Klub-Legende Valeron (373 Spiele in La Liga) holte ihn höchstpersönlich vom Flughafen ab. "Ich war erst einmal geschockt, dass er überhaupt da war", gestand Boateng und legte nach: "Die Koffer habe ich ihn natürlich nicht tragen lassen, aber es zeigt, wie die Menschen hier auf dich zukommen."

Auf der einen Seite dokumentiert es die riesige Vorfreude, auf der anderen Seite ist es ein Riesendruck.

Kevin-Prince Boateng über den Empfang auf Gran Canaria
Spielersteckbrief K.-P. Boateng
K.-P. Boateng

Boateng Kevin-Prince

La Liga - 1. Spieltag
mehr Infos

Auf der eigenen Website kündigte der Verein ihn als "wichtigsten ausländischen Spieler, der sich in den letzten Jahrzehnten dem Klub angeschlossen hat", an. 6000 Fans waren zur offiziellen Vorstellung gekommen. Boateng reagierte in der Folge zwiegespalten: "Auf der einen Seite dokumentiert es die riesige Vorfreude, auf der anderen Seite ist es ein Riesendruck."

"Vielleicht hat man dann schon die Schnauze voll von mir"

Nichtsdestotrotz hat Boateng den Anspruch, als Leader voranzugehen. Auf und neben dem Platz. In welcher Rolle? "Bei Las Palmas sieht mich der Trainer auf der linken Außenbahn, als Außenstürmer, der mit in die Mitte ziehen kann." An Toren und Vorlagen will er sich aber wohl nicht messen lassen. Für Boateng geht es in erster Linie darum, sein Glück, seine Ruhe, seinen Frieden zu finden.

Für Spaß und Sport sollte man durchaus auf Geld verzichten.

Kevin-Prince Boateng über eine ausgeschlagene Offerte

Warum es dann nur ein Einjahresvertrag mit der Option auf eine weitere Spielzeit wurde, hat einen simplen Grund. "Vielleicht unterschreibe ich nach sechs Monaten einen Fünfjahresvertrag, oder vielleicht hat man dann auch schon die Schnauze voll von mir", gestand Boateng gegenüber dem kicker ehrlich. Ums Geld geht es ihm auf Gran Canaria in jedem Fall nicht: "Ich hatte zum Beispiel eine gute Option in Dubai, da hätte ich deutlich mehr verdienen können, aber ich bin 29, spüre noch viel Kraft in mir. Für Spaß und Sport sollte man durchaus auf Geld verzichten."

Boateng will in seiner Karriere vielmehr Spuren hinterlassen, was ihm vor allem bei seiner dritten Deutschland-Station (nach Hertha und Dortmund) auf Schalke gelungen sei. "Ich habe meinen Stempel bei Schalke ganz fett aufgedrückt. Wenn man heute etwas über den Verein liest, fällt mein Name immer noch. Es gab keinen Spieler, an dem die Öffentlichkeit mehr interessiert war. Es ist der größte Stempel, den je ein Profi bei Schalke hinterlassen hat - ob es positiv oder negativ ist."

In der Donnerstagsausgabe des kicker lesen Sie außerdem, was Kevin-Prince Boateng über den Ligastart gegen Valencia, seine Rolle bei Las Palmas und seine Ausbootung beim AC Milan zu sagen hat.

msc/meb

Juanmi, Nani, Kevin-Prince: 20 Vereine, 19 neue Stars