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Wilmots nicht mehr Belgiens Nationaltrainer

Verband verkündet die Trennung vom 47-Jährigen

Wilmots nicht mehr Belgiens Nationaltrainer

Ein Ende mit Schrecken: Marc Wilmots ist nach der enttäuschenden EM nicht mehr belgischer Nationaltrainer.

Ein Ende mit Schrecken: Marc Wilmots ist nach der enttäuschenden EM nicht mehr belgischer Nationaltrainer. Getty Images

Vier Jahre lang fungierte Wilmots als Nationaltrainer Belgiens. Unter seiner Leitung kletterten die "Roten Teufel" in der FIFA-Weltrangliste von Position 54 zwischenzeitlich bis auf Rang 1, derzeit ist Belgien trotz der enttäuschenden EM immer noch Zweiter . Wilmots führte das Team erstmals seit 2002 wieder zu einer WM (in Brasilien scheiterte das Team 2014 im Viertelfinale gegen Argentinien). Auch seine Bilanz überzeugt: 34 von 51 Spielen konnte er mit Belgien gewinnen (bei acht Unentschieden).

Und trotzdem: Vorwürfe, Wilmots sei dem belgischen Luxuskader nicht gewachsen und würde zu wenig aus dessen Möglichkeiten machen, gab es schon vor der enttäuschenden EM-Endrunde. Dort setzte es bereits nach dem 0:2 gegen Italien im Auftaktspiel heftige Kritik . "Sie haben uns taktisch deklassiert", stellte Torhüter Thibaut Courtois danach fest, in der belgischen Presse wuchs der Unmut über den "begrenzten Trainer" Wilmots.

Auf das kurze Zwischenhoch mit dem 4:0-Achtelfinalerfolg über Ungarn folgte im Viertelfinale das böse Erwachen: Mit dem völlig verdienten 1:3 gegen Underdog Wales endeten für die Belgier alle Träume. Und es zeigte sich einmal mehr, dass Wilmots es nicht geschafft hatte, aus einer Ansammlung individuell Hochbegabter eine echte Mannschaft zu formen. Alle Spieler wusste der frühere Schalke-Profi wohl auch nicht mehr hinter sich. Courtois erneuerte nach der Partie seine Kritik ("Ich habe ihm meine Meinung in der Kabine gesagt"), auch Wilmots gestand: "Ich bin verantwortlich für das hier."

Nachfolger soll bis zum Test gegen Spanien am 1. September gefunden sein

Das Projekt WM 2018 wird nun ein anderer Trainer in Angriff nehmen. Die Technische Kommission des belgischen Verbandes kam zu dem wenig überraschenden Ergebnis, das die Ziele bei der EM verfehlt worden seien. "Es besteht Einigkeit darüber, dass dieses Team einen neuen Impuls braucht, um es zu einem Top-Ergebnis bei der WM 2018 zu führen", hieß es in einer Erklärung des Verbands.

Die Suche nach dem Wilmots-Nachfolger hat bereits begonnen. Der Verband kündigte ein "transparentes" Auswahlverfahren an. Am 1. September soll der neue Coach beim Testspiel gegen Spanien in Brüssel im Idealfall bereits auf der Bank sitzen.

ski