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Double-Sieger: Barcelona gewinnt Copa del Rey

Kartenfestival im Estadio Vicente Calderon

Double-Sieger: Barcelona gewinnt Copa del Rey

Hinein ins Glück: Jordi Alba (vorne) trifft zum 1:0 für Barcelona.

Hinein ins Glück: Jordi Alba (vorne) trifft zum 1:0 für Barcelona. getty images

Mascherano fliegt nach Notbremse

Barcelona übernahm von Beginn an die Initiative und drängte den frisch gebackenen Europa-League-Sieger in die eigene Hälfte. Der FC Sevilla stand vor dem eigenen Strafraum dicht gestaffelt und bot eine hohe Laufleistung. Durch ständiges Verschieben und mannschaftliche Geschlossenheit machten sie Barcelona die Räume dicht und zwangen die Katalanen ständig zum Neuaufbau. Trotzdem war es Barça, das die erste Torchance hatte: Durch einen schönen öffnenden Chip von Iniesta hatte Suarez die Gelegenheit, verpasste aber knapp (12.). Der spanische Meister hatte weiterhin Probleme mit den Andalusiern, machte es sich aber selbst schwerer, als Mascherano in der 37. Minute aufgrund einer Notbremse mit Rot des Feldes verwiesen wurde. Den anschließenden Freistoß konnte ter Stegen klären.

Banega an den Pfosten und fliegt vom Feld

Nach der Pause brachte Coach Enrique mit Mathieu einen neuen Innenverteidiger und opferte dafür den ehemaligen Schalker und Sevilla-Spieler Rakitic. Barcelona war nun die Mannschaft, die sich defensiv orientierte und vor dem eigenen Strafraum auf Konter lauerte. Sevilla agierte forscher und kam, wie schon gegen Liverpool, zu einer frühen Gelegenheit. Anders als im Europa-League-Finale trafen die Andalusier in Person von Banega aber nicht das Tor, sondern nur das Aluminium (51.). Sevilla hatte das Spiel im Griff, bei Barça klappte nicht viel - im Gegenteil: Suarez musste, nachdem er sich vertreten hatte, das Feld verletzt verlassen (58.). Das Team von Unai Emery hatte weiterhin die Kontrolle inne, konnte aber gegen die Defensive um Abwehrchef Pique keine zwingenden Torchancen kreieren. In der Nachspielzeit war Neymar nach einem Messi-Zuspiel auf und davon und konnte nur durch eine Notbremse von Banega gebremst werden - Rot für den Argentinier (90.+2). Messi konnte die finale Chance der regulären Spielzeit aber nicht nutzen (90.+4).

Jordi Alba bringt Barça in Front, Carrico sieht Gelb-Rot

Folglich ging es für beide Teams - nun mit jeweils neun Feldspielern - in die Verlängerung. Barça, das nun den psychologischen Vorteil inne hatte, ging in der 97. Minute durch Jordi Alba, der von einem 40-Meter-Zuspiel von Messi in Szene gesetzt wurde, in Führung. Sevilla hatte dem nichts mehr entgegenzusetzen, bot dem spanischen Meister mehr Räume, mit denen die Katalanen durchaus Gefahr zu generieren wussten, Sergio Rico aber war zur Stelle (103./105.). In der zweiten Hälfte der Verlängerung drängte der Europa-League-Sieger mit dem Mut der Verzweiflung auf den Ausgleich, aber Barcelona stand hinten sicher. In der 120. Minute erwies Daniel Carrico seiner Mannschaft einen Bärendienst, als er sich nach einer gegen ihn verhängten Gelben Karte - im Übrigen die zwölfte Gelbe der Begegnung - zu heftig beim Schiedsrichter Carlos del Cerro Grande beschwerte und dafür mit der Ampelkarte bestraft wurde. In der dritten Minute der Nachspielzeit besorgte Neymar die Entscheidung, vollendete nach Vorlage von Messi zum 2:0 und krönte sich und sein Team somit zum spanischen Pokalsieger 2016.

SC Braga schlägt Porto und ist Pokalsieger

In Portugal hat der FC Porto das Pokalfinale gegen den SC Braga mit 2:4 i. E. verloren und damit die letzte Chance auf einen nationalen Titel verpasst. Nachdem das Team von Keeper Iker Casillas nach 58 Minuten bereits 0:2 zurücklag, konnten sie sich zwar noch in die Verlängerung retten, schafften es aber nicht, aus dem Ausgleichstreffer in der Nachspielzeit (90.+1) positive Energie zu ziehen. Die Verlängerung endete torlos, weshalb die Elfmeter-Lotterie den Pokalsieger ermitteln musste. Hier zog der FC Porto den Kürzeren, nachdem Herrera und Maxi Perreira nicht verwandeln konnten.

kon