Am 9. Mai hatte der Internationale Sportgerichtshof CAS die Sperre von Präsident Platini, die wegen einer dubiosen Zahlung in Höhe von zwei Millionen Franken von FIFA-Präsident Joseph Blatter an Platini im Jahr 2011 verhängt worden war, von sechs Jahren auf vier Jahre reduziert. Dadurch ist für den Franzosen eine Ausübung des Amtes nicht möglich und der Posten vakant. Am Mittwoch bei der Sitzung des UEFA-Exekutivkomitees wurde nun beschlossen, auf einen früheren Neuwahltermin zu verzichten und erst im September über die Neubesetzung des Postens zu entscheiden.
Platini war im März 2015 in seine dritte Amtszeit gewählt worden und hätte bis 2019 an der Spitze des Verbandes stehen sollen. Der Mann, der in vier Monaten die Nachfolge antritt, wird lediglich die Amtsperiode Platinis zu Ende führen und keine neue einläuten.
Ein Bewerber hat bereits Ansprüche angemeldet: Der niederländische Verbandspräsident Michael van Praag will als Brückenbauer für die UEFA fungieren. "Auf Vorstandsebene lebt der europäische Fußball schon seit acht Monaten in einer Art Sackgasse. Diese will ich durchbrechen, um den Weg zu pflastern für einen neuen, jüngeren Vorsitzenden", so der 68-Jährige.
Kandidaten können sich bis zum 20. Juli auf den Präsidenten-Posten bewerben. Neben van Praag und Villar Llona wird auch der Name Davor Suker, Ex-Profi von Real Madrid sowie 1860 München und kroatischer Verbandschef, als potenzieller Anwärter gehandelt.
Bis zur Wahl soll UEFA-Vizepräsident Angel Maria Villar Llona als geschäftsführender Präsident agieren. Der Spanier wird damit beim Finale der Europa League und den Endspielen der Champions League und der Europameisterschaft am 10. Juli die Siegerpokale überreichen.