kicker

"Welch ein wunderbares Jahr" - Juve ist wieder Meister

Serie A: Bianconeri holen Scudetto zum fünften Mal in Folge

"Welch ein wunderbares Jahr" - Juve ist wieder Meister

Sami Khedira feiert mit Rekordmeister Juventus Turin seine erste italienische Meisterschaft.

Sami Khedira feiert mit Rekordmeister Juventus Turin seine erste italienische Meisterschaft. imago

Das Titelrennen auf dem Stiefel war ohnehin schon längst so gut wie entschieden, nachdem Juventus am Sonntag durch ein 2:1 in Florenz das Punktekonto auf satte 85 Zähler aufgestockt hatte. Seit Montag steht die Entscheidung endgültig fest: Durch das späte 1:0 der Roma im Topspiel gegen Napoli, Nainggolan traf spät in der 89. Minute, ist Juve nicht mehr vom Thron zu stoßen.

Die Turiner verfolgten das Spiel der beiden "Verfolger" natürlich geschlossen im "Juventus Center" am heimischen Trainingsgelände. Keine Frage, dass hernach kräftig gefeiert wurde: Sami Khedira, der sich direkt im ersten Jahr bei den Bianconeri zum Champion krönte, tanzte und spritzte mit der Magnumflasche Scudetto-Champagner umher, seine Mitspieler sprangen auf die Tische und schmauchten in bester italienischer Manier ihre Siegeszigarren. Es gab keine Zurückhaltung mehr in Turin.

Spielersteckbrief Totti
Totti

Totti Francesco

Spielersteckbrief G. Higuain
G. Higuain

Higuain Gonzalo

Spielersteckbrief Toni
Toni

Toni Luca

Serie A - 35. Spieltag
mehr Infos
Serie A - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Juventus Turin Juventus Turin
85
2
SSC Neapel SSC Neapel
73
3
AS Rom AS Rom
71

"Jaaa! Welch ein wunderbares Jahr! Ich bin stolz, ein Teil dieser Mannschaft zu sein!", schrieb Weltmeister Khedira Minuten später bei Facebook euphorisch - und das gleich in drei Sprachen. Geahnt, ja beinahe gewusst hatte er es schon am Sonntagabend: "Nach dieser unglaublichen Serie von 25 Spielen ohne Niederlage mit 24 Siegen sind wir fast am Ziel."

Das Juventus-Kunststück

Das von Trainer Massimiliano Allegri trainierte Juve schaffte es in der eigenen Geschichte damit bereits zum zweiten Mal, fünfmal nacheinander die italienische Meisterschaft zu gewinnen. Die beiden einzigen anderen Teams, denen das gelang, sind Juves Lokalrivale AC Turin und Inter Mailand.

Gianluigi Buffon

38 Jahre - und noch immer titelhungrig: Juve-Kapitän Gianluigi Buffon. imago

"Es war eine unglaubliche und verrückte Saison", sagte derweil die noch immer aktive Legende Gianluigi Buffon. "Wir haben eine Million Widrigkeiten überwunden. Wir haben es geschafft, fast alles zu überstehen und jetzt holen wir uns das ab, was wir verdient haben." Und auch Coach Max Allegri, der in seinem zweiten Jahr bei Juve den zweiten Meistertitel gewann, lobte: "Zu Beginn der Saison waren wir eine Gruppe, dann sind wir eine Mannschaft geworden." Dass es mit ihm auch künftig erfolgreich weitergehen soll, bestätigt dies: Der 48-Jährige soll seinen Vertrag bei den Norditalienern in den kommenden Tagen vorzeitig verlängern.

Ganz vorbei ist diese Spielzeit aber noch nicht: Zwar ist die Alte Dame in zwei dramatischen Viertelfinals in der Champions League an Bayern München gescheitert, dafür steht noch das Pokalfinale an. Am 21. Mai wartet Milan auf den Juve-Tross - und wie im vergangenen Jahr soll das Double gelingen.

Roma und Napoli - die besten Klubs hinter dem Giganten

Für die Roma (71 Punkte) und Napoli (73) geht es derweil noch in der Liga zur Sache. Die Frage dabei: Wer sichert sich Rang zwei und damit die direkte Teilnahme an der Königsklasse? Eine Gewissheit haben beide Vereine, die offenkundig selbst Meister werden wollten, aber: Gegen Juventus Turin war auch im fünften Jahr in Folge kein Kraut gewachsen.

Hellas steigt ab - und Toni hört auf

Ist die Verzweiflung ins Gesicht geschrieben: Hellas-Angreifer Luca Toni.

Ist die Verzweiflung ins Gesicht geschrieben: Hellas-Angreifer Luca Toni. picture alliance

Während in Turin großer Jubel aufbrandete, herrschte bei Hellas Verona Tristesse. Der Klub von Ex-Bayern-Star Luca Toni steht als erster Absteiger der Serie A fest: Verona erledigte zwar am Montag überraschend seine Hausaufgaben gegen Milan (2:1), am Abend flossen aber dennoch Tränen. Zum Abschluss des 35. Spieltags gewann auch Hellas-Konkurrent Carpi gegen Empoli (1:0) und zerstörte damit die letzte Hoffnung auf den Klassenverbleib. Hellas, das 1985 mit Hans-Peter Briegel überraschend Meister wurde, war nach einem sportlichen Niedergang erst 2013 in die Serie A zurückgekehrt. In der vergangenen Saison konnte Angreifer Toni (mit 22 Treffern Torschützenkönig in Italien) seinen Klub noch retten, in diesem Jahr (mit 38 Jahren "nur" fünf Tore) gelang ihm dieses Kunststück nicht mehr. Er will im Sommer seine Karriere beenden.

mag/msc