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Atletico wieder Spitze - Dreierpack von Bale und Messi

Sevilla klettert auf Platz sechs

Atletico wieder Spitze - Dreierpack von Bale und Messi

Für alle Fälle...Griezmann: Der Franzose (2.v.r.) brachte Atletico mal wieder auf die Siegerstraße.

Für alle Fälle...Griezmann: Der Franzose (2.v.r.) brachte Atletico mal wieder auf die Siegerstraße. Getty Images

Atletico Madrid beendete am Sonntag den Spieltag mit seinem Auswärtsspiel beim Überraschungsfünften Celta Vigo. Die Rojiblancos, die zuvor nur eines der letzten 19 Pflichtspiele (14 Siege, vier Remis) verloren hatten, setzten auf die Dienste von Augusto Fernandez im zentralen Mittelfeld - eine durchaus pikante Personalie. Der Argentinier spielte in der Hinrunde noch für Vigo und feierte somit sein Debüt für die Colchoneros prompt bei den alten Kollegen im Estadio Balaidos. Seine Ballkontakte wurden von Pfiffen begleitet.

Die Hausherren, die die vergangenen beiden Ligaspiele verloren hatten, hielten den namhaften Gegner zunächst hervorragend in Schach. Eine einzige gute Chance verzeichnete der Meister von 2014 in der ersten Hälfte, Griezmann setzte seinen strammen Linksschuss aus 18 Metern aber ein wenig zu hoch an (34.). Es sollte jedoch keine drei Minuten nach Wiederanpfiff dauern, bis Atletico mit einer klasse Kombination zuschlug. Griezmann leitete seinen eigenen Treffer selbst ein, Viettos klugen Querpass einzuschieben, war für den Franzosen nur noch Formsache (48.). Ein paar Minuten später war Augustos unauffälliges Debüt übrigens beendet, Ferreira-Carrasco kam in die Partie (53.).

La Liga - 19. Spieltag
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La Liga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Atletico Madrid Atletico Madrid
44
2
FC Barcelona FC Barcelona
42
3
Real Madrid Real Madrid
40
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Zidane

Zidane Zinedine

Real Madrid - Vereinsdaten
Real Madrid

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Und das war eine ausgezeichnete Entscheidung von Diego Simeone, wie sich herausstellen sollte. Ein fulminantes Solo schloss nämlich eben jener Ferreira-Carrasco zum 2:0 ab, drei Vigo-Akteure konnten den Belgier nicht stoppen (80.). Damit war die Entscheidung gefallen, das offensiv harmlose Vigo hatte den Colchoneros nichts mehr entgegenzusetzen und kassierte die dritte Pleite in Serie. Atletico hingegen eroberte sich Rang eins zurück, auch wenn Barcelona mit einem Sieg im Nachholspiel bei Gijon (17. Februar) wieder ganz vorne wäre.

Mustafi und Valencia auch unter Neville glücklos

Valencia bleibt die Überraschungsmannschaft in der spanischen Primera División - allerdings im negativen Sinne. Auch Rückkehrer Shkodran Mustafi konnte keine Wende herbeiführen, der zuletzt am Oberschenkel angeschlagene Abwehrspieler verlor am Sonntag mit "Los Che" mit 0:2 (0:0) bei Real Sociedad San Sebastián. Nach einer Hereingabe von rechts durch Carlos Martinez waren sich der Weltmeister und sein Keeper Domenech nicht einig, wer zum Ball geht, hinter ihnen lauerte Jonathas und drückte das Leder über die Linie (79.). Beinahe spiegelbildlich das zweite Tor nur drei Minuten später: wieder Flanke von rechts durch Carlos Martinez, diesmal segelte das Leder über Mustafi hinweg - und wieder war Jonathas zur Stelle, der von seinem Gegenspieler beim Kopfball nicht entscheidend gestört wurde. Der Champions-League-Teilnehmer ist nun seit acht Ligaspielen sieglos, damit setzt sich die sportliche Krise in der Liga auch unter dem englischen Neu-Trainer Gary Neville fort: Valencia ist nun Elfter.

Jubel nach den frühen Toren: Ivan Rakitic mit Lionel Messi und Neymar (v. re.).

Jubel nach den frühen Toren: Ivan Rakitic mit Lionel Messi und Neymar (v. re.). Picture Alliance

Messi-Show bei Arda Turans Ligadebüt

Am Samstag eröffnete der FC Barcelona mit seinem Heimspiel gegen Granada den 19. Spieltag der Primera Division. Die Katalanen hatten unter der Woche in der Copa del Rey den Stadtrivalen Espanyol mit 4:1 vom Feld gefegt . Es war das Debüt von Arda Turan und Aleix Vidal im Dress des Champions-League-Siegers. Beide durften wegen der Transfersperre erst jetzt für ihren neuen Arbeitgeber auflaufen. Gegen Granada gaben sie auch ihr Ligadebüt.

Ebenfalls dabei war Luis Suarez. Der Uruguayer hatte den Rivalen nach der Partie im Spielertunnel als "Abpfall" beschimpft - es war zu Beschimpfungen und Rangeleien gekommen. Wegen diesem Verhalten wurde Suarez nun für zwei Pokalspiele gesperrt. Der FC Barcelona legt allerdings Protest gegen das Urteil ein. Ärger könnte es auch für Dani Alves, der zunächst nur auf der Bank saß, geben. Wegen eines Posts gegen Journalisten auf Instagram erwägt der spanische Sportjournalisten-Verband AEPD gerichtliche Schritte wegen Beleidigung. Alves hatte die Vertreter der Sportmedien zuvor am Freitag generell als "p... basura" ("Sch....-Müll") bezeichnet.

Im Camp Nou wurde am Samstag dann aber tatsächlich auch Fußball gespielt - und das mehr als standesgemäß. Barcelona war als Tabellenzweiter natürlich turmhoher Favorit gegen die auf Platz 17 geführten Gäste. Zu Recht: Bereits nach einer knappen Viertelstunde lagen die Hausherren 2:0 in Front. Lionel Messi traf doppelt zur Führung (8., 14.). Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich nichts an der Dominanz der Blaugrana. In Minute 58 staubte Messi nach einem Pfostenschuss von Neymar ab - 3:0. Kurz vor Schluss netzte dann auch der Brasilianer ein, als Messi im Abseits stehend klug durchließ (84.). Neymar setzte so den Schlusspunkt zum verdienten 4:0. Barcelona ist damit seit 18 Pflichtspielen ungeschlagen (13 Siege, fünf Remis).

Sevilla klettert auf Rang sechs

Der FC Sevilla findet immer besser in Tritt. Die Andalusier feierten zu Hause dank Kevin Gameiro (24., 59.) einen 2:0-Sieg gegen Athletic Bilbao, einen direkten Konkurrenten um die internationalen Plätze. Durch den Dreier überholte Seville die Basken in der Tabelle und ist nun Sechster.

"Zizou" hält sein Versprechen: Real begeistert offensiv

Er glänzte bei Zidanes Debüt: Gareth Bale.

Er glänzte bei Zidanes Debüt: Gareth Bale. Getty Images

Das wichtigste Spiel des Tages stand am Abend in Madrid auf dem Programm, denn Zinedine Zidane gab sein Debüt als Trainer der Königlichen, die Deportivo La Coruna zu Gast hatten. Worauf er sich eingelassen hat, dessen ist sich der Franzose absolut bewusst. "Mir ist klar, dass man Titel erwartet. Jetzt ist es aber wichtig, erst einmal gegen La Coruna zu gewinnen", hatte er im Vorfeld des Spiels gesagt und sein Credo verdeutlicht: "Wir wollen die Fans begeistern."

Das funktioniert im erfolgsverwöhnten Madrid eigentlich nur mit Offensivfußball - und Zizou ließ seine Schützlinge gegen das schwer zu bespielende Depor - nur eine Niederlage aus zwölf Pflichtspielen - dann auch attackieren. Real glänzte mit extrem hohem Pressing und spielte phasenweise mit vier Angreifern, da Isco fast schon als klassischer Linksaußen fungierte. Im Mittelfeld zogen Kroos und Modric die Strippen und leiteten zahlreiche Angriffe der Königlichen ein.

Es dauerte auch nicht lange, ehe der Ball erstmals im Netz zappelte: Nach einer Ecke von rechts zog Cristiano Ronaldo ab, vor dem Tor fälschte Benzema die Kugel noch entscheidend ab (15.). Die Gäste protestierten, weil sie eine Abseitsposition erkannt haben wollten. Das war aber nicht der Fall, denn nur dem am Treffer nicht beteiligte Bale stand in regelwidriger Position, Benzema nicht. Kurz darauf folgte der nächste Streich, diesmal war Bale bei einer Carvajal-Flanke zur Stelle und nickte zum 2:0 ein (22.). Sein bereits fünfter Kopfballtreffer in der laufenden Saison.

In Spiellaune zeigte sich auch Cristiano Ronaldo, der viel Betrieb machte und in der 38. Minute großes Pech hatte, als er an den linken Pfosten köpfte. Dennoch blieb festzustellen, dass Real auf ganzer Linie überzeugte und gegen teilweise überforderte Gäste absolut verdient in Führung lag. Zidanes Debüt konnte bereits zur Pause als geglückt gewertet werden. Nach Wiederanpfiff lief es weiter wie geschmiert für Real: Modric schickte CR7 auf rechts, der das Auge für Bale hatte - 3:0 (49.). Etwas später brillierte Bale erneut, diesmal traf er schulbuchmäßig per Kopf nach Eckball aus fünf Metern zum 4:0 (63.).

Es war ein rundum gelungener Auftritt, allerdings mit kleinem Makel: Superstar Cristiano Ronaldo traf nicht. In der Nachspielzeit kam der Portugiese zwar nach einem schlechten Zuspiel von Jesé zum Abschluss, wurde aber geblockt. Benzema bewies den richtigen Riecher und drosch den Ball aus 15 Metern wuchtig in den Winkel zum 5:0-Endstand (90.+1). Reals Torhüter Keylor Navas brachte es nach Abpfiff auf den Punkt: "Wir hatten einen sehr guten Tag!"

ton/drm/las

Von Serientäter Real Madrid zu Neuling Leganes