Im Halbfinale gegen den chinesischen Topklub Guangzhou Evergrande unter Trainer Luiz Felipe Scolari war Barcelona noch ohne Lionel Messi (Nierenkolik) und Neymar (mit Leistenbeschwerden auf der Bank) angetreten. Aus dem wohlklingenden "MSN"-Angriff stand damit nur noch Luis Suarez auf dem Platz, der mit drei Toren glänzte und für den 3:0-Sieg sorgte.
Im Endspiel am Sonntag bekam Suarez wieder Unterstützung durch die beiden genesenen Superstars. Und im International Stadium von Yokohama spielte das Trio im Aufeinandertreffen mit dem argentinischen Topklub River Plate auch die Hauptrollen. Gegen den Klub aus seiner Heimat, die er aber schon 2000 Richtung Barcelona verlassen hatte, stellte Messi die Weichen zum Titelgewinn der von Beginn an überlegen auftretenden Blaugrana. In der 36. Minute profitierte er von einer Kopfballablage Neymars, die er per Rechtsschuss aus acht Metern zur 1:0-Führung veredelte. Statistischer Beweis für Messis Klasse: Damit traf "La Pulga" auch in seinem dritten Klub-WM-Finale und zudem in allen acht Wettbewerben, in denen er im Jahr 2015 auflief.
Mit dem knappen Ergebnis ging es in die Pause, River Plates Trainer Marcelo Gallardo versuchte mit der Hereinnahme von Gonzalo Nicolas Martinez und Lucho Gonzalez die Wende einzuleiten, aber nach nur vier Minuten im zweiten Durchgang war eine Vorentscheidung gefallen: Barça konterte River Plate mustergültig aus, Busquets' Steilpass ließ Suarez enteilen, der Torhüter Barovero etwas glücklich zum 2:0 überwand. Für die endgültige Entscheidung sorgte der "MSN"-Angriff in der 68. Minute im Zusammenspiel: Messi dribbelte durchs Zentrum und zog vier Gegenspieler auf sich. Der öffnende Pass auf den linken Flügel ging zu Neymar, der in aller Ruhe per Flanke Suarez bedienen konnte. Dessen Kopfball war nur noch eine Pflichtübung - 3:0!
Der Titelgewinn war dem FC Barcelona nicht mehr zu nehmen. Die Katalanen folgen in der Siegerliste damit auf den Erzrivalen Real Madrid, der sich im Vorjahresfinale mit 2:0 gegen San Lorenzo durchgesetzt hatte. Für Barça ist es nach 2009 und 2011 der dritte Sieg bei der Klub-WM. Ein Novum: Kein anderer Klub konnte diesen Wettbewerb so häufig für sich entscheiden. Im Jahr 2015 war es nach der Champions League, der spanischen Meisterschaft, dem spanischen Pokal und den UEFA-Supercup der fünfte Titel. Über diesen konnte sich Marc-André ter Stegen allerdings nur als Zuschauer freuen: Der Torhüter saß wie auch schon im Halbfinalspiel nur auf der Bank, Claudio Bravo bekam zwischen den Pfosten den Vorzug.
