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Die Roma siegt im Derby della Capitale - Inter typisch

Serie A, 12. Spieltag: Milan dankt Donnarumma

Die Roma siegt im Derby della Capitale - Inter typisch

Sicherer Rückhalt im Milan-Gehäuse: Gianluigi Donnarumma.

Sicherer Rückhalt im Milan-Gehäuse: Gianluigi Donnarumma. Getty Images

Milan tut sich im Duell der Lombarden schwer

Zum Auftakt des 12. Spieltags stand am Samstag das Derby der Lombarden zwischen Milan und Bergamo, rund 50 Kilometer nordöstlich vor der Stadt Mailand gelegen, an. Der Plan der Rossoneri und der Plan von Trainer Sinisa Mihajlovic war klar, es sollte der vierte Dreier in Serie eingefahren werden.

In die Tat umzusetzen war dieses Vorhaben aber gegen ein stark dagegenhaltendes und defensiv stabiles Atalanta nicht. So generierte im Grunde in den ersten 45 Minuten nur Stürmer Bacca nach starkem Dribbling eine brenzlige Situation, die aber mit einer rettenden Grätsche entschärft werden konnte (21.).

Donnarumma bringt Atalanta zum Verzweifeln

Nach Wiederbeginn übernahm Bergamo zwischenzeitlich sogar die Kontrolle und war dem 1:0 zweimal richtig nahe: Doch nach einem Kopfball von Cigarini und einem Flachschuss von Grassi war jeweils der erst 16-jährige Milan-Keeper Donnarumma, der erneut den Vorzug vor Diego Lopez (34) und Christian Abbiati (38) bekommen hatte, mit starken Paraden zur Stelle (63. und 69.). Zum Schluss deutete dann alles aufs 0:0 hin, das es auch am Ende wurde. Eine gewaltige Chance hatten die Hausherren plötzlich dennoch: Poli hatte viel Platz, bediente Cerci, der im Vollsprint Torhüter Sportiello umkurvte. Der Schuss des Stürmers aus spitzem Winkel knallte aber nur noch ins Außennetz.

Damit konnten die Rossoneri ihre jüngste Serie von drei Siegen in Folge nicht aufrechterhalten. Dennoch hat sich das Team von Coach Mihajlovic gefangen: fünf Spiele ohne Niederlage in Serie.

Inter legt im Spitzenrennen vor

Am Sonntag machte Inter Mailand den Anfang an der Tabellenspitze der Serie - zu Gast beim FC Turin. Das Team von Trainer Roberto Mancini legte auch erfolgreich vor. Durch einen Treffer von Kondogbia, der einen per Kopf verlängerten Ball am langen Pfosten verwertete (31.), behielten die Nerazzurri die Oberhand und sprangen vorübergehend auf Platz eins. Und das einmal mehr mit ihrem typischen Ergebnis: Es war bei acht Dreiern bereits der siebte 1:0-Sieg der Mailänder in dieser Saison und zudem der dritte in Serie.

"Es war ein wichtiges Tor, ich bin glücklich", freute sich hinterher Matchwinner Kondogbia, der sich noch nicht bei vollen 100 Prozent sieht. "Ich weiß nicht, wann ich genau auf meinem Top-Niveau sein werde. Ich arbeite jeden Tag aber hart dafür. Dieser Treffer heute bedeutet mir sehr viel." Zu der enormen Abwehrstärke fügte der aus Monaco gekommene Neuzugang an: "Diese Bilanz ist ein Verdienst der gesamten Mannschaft."

Das Stadio Olimpico bebt: Dzeko und Gervinho entscheiden das Römer Derby

Edin Dzeko

Per Elfmeter erfolgreich: Romas Edin Dzeko. Getty Images

Das Highlight des Tages war das 143. Derby della Capitale zwischen der Roma und Erzrivale Lazio. Nach 90 Minuten und sieben Gelben Karten stand vor allem eine erwartbare Erkenntnis: Rudelbildungen, Wortgefechte, hitzige Zweikämpfe - all das hatte das Derby zwischen der Roma und Lazio zu bieten, nur die spielerische Klasse fehlte.

Dies dürfte den Giallorossi, die unter der Woche spät gegen Bayer Leverkusen mit 3:2 die Oberhand behalten hatten , aber herzlich egal sein: Denn allein das Ergebnis, das 2:0 zählte für Trainer Rudi Garcia & Co. Mit dem ehemaligen Stuttgarter Rüdiger in der Startelf und ohne die Stars de Rossi (Aufbau), Totti (Oberschenkel) und Pjanic (Gelb-Rot) legte die zu Beginn ohne Italiener (!) auflaufende Roma direkt früh los: Nach zehn Minuten versenkte der zuvor selbst gefoulte Dzeko einen Elfmeter im Lazio-Kasten. Vor der Pause hatte AS dann Glück, dass ein Schuss von Felipe Anderson lediglich die Latte traf. In der 62. Minute setzte Gervinho schließlich zu einem starken Sololauf an, den der Ivorer mit dem 2:0-Siegtreffer vollendete. In der gleichen Minute kam auch Weltmeister Klose in die Partie, konnte die Wende aber nicht mehr einleiten.

Während die Biancocelesti die Bindung zu den oberen Rängen verloren haben (sechs Siege, sechs Niederlagen), liegt die Roma nur einen Zähler hinter dem Platz an der Sonne - was Trainer Garcia gefallen dürfte. Sein Hauptaugenmerk lag an diesem Tag aber natürlich zunächst beim Derby-Erfolg: "Ein hochverdienter Sieg für uns heute. Wir haben uns als Team an die taktischen Vorgaben gehalten und unser Ziel, den Sieg, erreicht." Dzeko stieg mit ein: "Das ist ein besonderer Abend für uns, ein enorm wichtiger Sieg."

Edin Dzeko (Mitte)

Tolle Stimmung bei AS Rom um Torschütze Edin Dzeko (Mitte) nach 90 Derby-Minuten. Getty Images

Heftiges Foul erzürnt die Gemüter

Weniger gute Laune hatte der französische Coach dagegen bei einem heftigen Einsteigen von Lulic gegen Salah, der den Ägypter übel am rechten Knöchel getroffen hatte (keine Rote Karte): "Wir hoffen, dass es kein Bruch ist. Es wäre aber ein kleines Wunder, wenn es sich nicht um einen Bruch handeln würde. Zu der Aktion brauche ich aber im Grunde nichts mehr sagen. Tackles wie diese gehören bei aller Härte und Rivalität nicht zu diesem Sport. Wir müssen unsere Spieler schützen."

Auffällig: De Rossi war mit voller Inbrunst während der 90 Minuten am Start. Der gebürtige Römer schrie, gestikulierte und feierte quasi wie ein Fan an der Seitenlinie. Bei besagter Szene von Lulic gegen Salah war der Ur-Römer kaum vor Wut zu halten.

Juves Aufwärtstrend hält an

Juventus Turin

Es läuft immer besser bei Juventus Turin, das den schwachen Saisonstart ein wenig vergessen lässt. Getty Images

Rekord- und Serienmeister Juventus Turin kommt zusammen mit Nationalspieler Khedira langsam in die Spur. Die Alte Dame setzte in der Liga ihren Aufwärtstrend fort und holte den vierten Sieg aus den letzten sechs Spielen - Tabellenplatz sieben. Die Bianconeri waren gegen Empoli allerdings zuerst in Rückstand geraten, ehe Mandzukic ausglich (32.) und Evra (38.) sowie Dybala (84.) letztlich den 3:1-Erfolg sicherten. Das Spiel stimmte Coach Massimiliano Allegri positiv - mit einer Anmerkung: "Es lief nicht alles rund, doch es ist wichtig, dass man im Spiel bleibt. Das haben die Jungs mit ihrer Coolness heute hinbekommen und das Spiel gedreht. Doch nur weil wir Juventus sind, heißt das nicht, dass wir denken können, wir würden immer leicht gewinnen. Jeder von uns muss auf dem Boden bleiben und weiter hart arbeiten."

Neapel und Florenz geben sich keine Blöße

Aufgrund der Schwächephase der Turiner ist seit Wochen ein erbitterter Kampf an der Spitze der Serie A im Gange - an diesem Spieltag gab sich keines der vier Teams die Blöße. Neben Neapel (1:0 gegen Udine), das sich einmal mehr auf Top-Torjäger Higuain verlassen konnte (neun Tore in zwölf Spielen), siegte nämlich auch der alte und neue Tabellenführer Florenz. Die Viola siegte dank der Treffer von Ilicic (Elfmeter, 10.) und Kalinic (58.) mit 2:0 bei Sampdoria Genua.

Am Rande: Mit einem Sieg gegen den FC Capri liegt Sassuolo Calcio nach dem 12. Spieltag auf einem Europa-League-Platz. Dicht im Nacken sitzen allerdings Größen wie Milan, Juve und Lazio.

mag/kid